| KR-24 - Über Sand, Nacht- und Überfahrten im östlichen Mittelmeer
verfasst 2013 - geändert am 02.10.2013
Ein Forumsmitglied der Outdoorseiten, er nennt sich „Platokrates“ hat sich auf den Reisebericht „Seekajakherz reloaded & die Geschichte vom Wellenkamm“ meiner Paddelpartnerin bezogen, weil er im Oktober dieses Jahres ebenfalls eine Seekajaktour in Dalmatien durchführen möchte. Gleichzeitig hat er auch seine früheren Reisen in Thailand und Griechenland erwähnt und sehr schöne Photos eingestellt.
Daraus hat sich zwischen Platokrates und mir (alias Beyond) eine lebhafte Diskussion entwickelt, die sich vom Reisebericht meiner Partnerin sehr weit entfernt hat. Um wieder das Original des Reisebericht in den Vordergrund zu stellen, hat Platokrates alle nicht dazugehörenden Beiträge gelöscht, was natürlich seine und meine Beiträge verzerrt. Außerdem wurden einige seiner Artikel in meinem Thread „Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks“ verschoben, sodass ein noch größeres Durcheinander entstanden ist. Ich habe versucht in meinem Thread bei den Outdoorseiten die Zusammenhänge wieder einigermaßen herzustellen, was mir wegen der Struktur des Forums aber nur teilweise gelungen ist.
Hier in meiner eigenen Homepage habe ich die Möglichkeit, die Berichte von Platokrates weitgehend zu rekonstruieren und meine Beiträge dazu themen- und zeitbezogen einzuordnen. Nachfolgend werde ich seine Beiträge hier wörtlich zitieren, soweit ich mich mit meinen Kommentaren und Antworten direkt auf diese bezogen habe. Einige Lücken sind dennoch geblieben. Diese beziehen sich aber nur auf Hinweise zu weiteren Buchinformationen über Griechenland. 1. Beitrag von Platokrates - Post #60 in Lees Reisebericht
... Meer war schon immer meins früher mit dem Motorrad bis zur Küste, heute mit dem Kajak vor der Küste, oder mal weg bis zur Nächsten
Dass es solche Gefährte auch fürs Meer gibt, entdeckte ich erst Jahre nach meinen ersten Paddelversuchen ... Erste 'Schritte' allein, dann auch mal organisiert - zum Lernen, und jetzt je nach Gelegenheit mit dem ein oder anderen Bekannten, oder doch wieder allein
GRIECHENLAND ist mein Lieblingsrevier, im Gegensatz zu dir liebe ich allerdings Sandstrände.
Aber es passt nicht immer und so organisiere ich meine Winterflucht gerne in Südost. Mein Job der letzten Jahre nimmt mir zum Jahreswechsel alle Kräfte und so suche ich jedes Jahr aufs neue ein Ziel zum Auffüllen meiner inneren Akkus und des 'Seekajakherzes'.
Aber auch zum Ende des Sommers, bzw. Anfang des Herbstes suche ich mir ein Fleckchen Meer an dem ich ein paar Tage abschalten, die Seele baumeln und Energie für den Winter tanken kann
Um wieder den Bezug zu deinem Thread herzustellen: Dieses Jahr bin ich imo für Griechenland zu spät ... und ich suchte Alternativen. Ein Flug nach Zadar für 50,- € schien mir da zu passen. (inkl. Faltkajak kommen natürlich noch ein paar Euronen hinzu)
Gebucht und sogar mit einem Kollegen mit dem ich vor einem Jahr eine traumhafte Tour um die Halbinsel Sithonia erlebt hatte.
Und dann ging es los mit dem Lesestoff suchen - und hier blieb ich hängen - bei deinen beiden Reise ... /berichten, /träumereien, /...
Das steigert die Vorfreude ungemein und nur einmal lesen langt gar nicht.
Ich hoffe du lässt uns auch an weiteren Touren teilhaben, und dass ich mit meinem 'Roman' niemand über Gebühr belastet ... Liebe Grüße an alle Teilhabenden
@ Beyond: auch dir meinen Dank für die 'Ergänzungen' und Respekt für deine Erfahrung. Dazu eine Frage: Kennst du, oder auch jemand anderes aus dem Forum das Buch: Inselgeheimnisse Band 8 - Der Archipel von Zadar mit den Kornaten von Günter Lengnink? Den Ankerplatz-Atlas von Karl-H. Beständig entdeckte ich jetzt erst im Bericht ...
Mein Beitrag, entsprechend der Rekonstuktion angepasst - Post #883 im Seekajaking-Thread
Hallo Platokrates,
im Prinzip habe ich auch nichts gegen Sand ... nur nicht im Kajak, Im Zelt, im Schlafsack, in den Haaren und zwischen den Zähnen, insbesondere dann nicht, wenn in Griechenland der Meltemi weht. So habe ich meine negativen Erfahrungen auf der Halbinsel Mani auf dem Peloponnes und auf der Sandbrücke, die die Südspitze der Insel Rhodos mit der Eiland Prasonisi verbindet, machen dürfen. Kein Wunder, dass dort unten ein Paradies für Surfer liegt.
Sithonia, der Mittelfinger von Chalkidiki habe ich auf meiner Paddeltour 2004 allerdings nur gestreift, als ich vom Xerxes-Kanal am Isthmus zur Halbinsel Athos kommend über die Insel Amouliani nach Sithonia gepaddelt bin und dann von der Lemon Beach, die Sithonoa mit dem vorgelagerten Eiland verbindet, hinüber zum Westfinger von Chalkidiki nach Kassandria gelangt bin.
Der Ankerplatz-Atlas von Karl-H. Beständig ist eigentlich für Segler geschrieben. Aber er bietet eine Fülle allgemeiner Informationen, die auch für uns Seekajaker interessant sind. Ich benutze die 24. Auflage 2011/2012, die ich mir für unserer Seekajaktour 2011 durch die Kornaten zugelegt habe. Die 15. Auflage 2002/2003 habe ich auf meiner allerersten Seekajakreise 2002 von Grado nach Dubrovnik und wieder zurück verwendet, und ich muss zugeben, dass mir der Atlas dabei sehr nützlich gewesen ist, gerade bei meinen ersten Versuchen, das Paddel auf einer längeren Reise zu schwingen.
Von Deinem Einsatzort im See Karinsko More paddelt man über den See Novigradsko More stolze 40 km bis zur Brücke nach Pag, die ich als das eigentliche Einfallstor zum Mittelmeer ansehe. Wir haben kurz den Canyon, die Durchfahrt vom Novigradsko More zum Südende des Velebit-Kanals von der Autobahn aus gesehen und ich bin einmal mit dem Camper dort unten in Rovanjska gewesen. Du wirst sehr viele Felsen, von der Bora glattgeputzte Steine vorfinden, zumindest an den Ostufern. Etwas mehr Vegetation ist auf der Westseite der Küsten anzutreffen. Auch die Inseln zwischen Dugi Otok und dem Festland (Zadar) sind üppiger bewachsen, ebenfalls die nördlicheren davon, wie Molat und Ist.
Bekannte von mir, die in Veli Rat auf Dugi Otok ihr Boot liegen haben, sind oft im Oktober, außerhalb der Touristensaison unterwegs und haben erzählt, dass sie immer öfter in dieser Jahreszeit noch sehr ruhiges, schönes Wetter angetroffen haben. Diese sturmarme Zeit wünsche ich auch Dir, bei Deinem Vorhaben von Mitte bis Ende Oktober.
Zu Deinen Fotos: Lee und ich haben gerätselt, woher sie stammen könnten. Lee tippte bei dem weißen Strand und den Rundfelsen auf Thailand und ich bei der oberen kleinen, weißen, üppig bewachsenen Bucht auf das Mittelmeer. Beiden haben wir nach Deinen Aussagen recht gehabt.
Leider kenne ich das Buch „Inselgeheimnisse Band 8 - Der Archipel von Zadar mit den Kornaten von Günter Lengnink“ noch nicht. Aber was nicht ist, das kann ja noch werden. Du hast mich da auf eine wundervolle Idee für die langen Winterabende gebracht ... danke für den Tipp
Viele Grüße Beyond 2. Beitrag von Platokrates - Post #62 in Lees Reisebericht
Ich kam in Thailand mal in die Situation Nachts eine 12 km entfernte Insel anpaddeln zu müssen ... Alternativ wäre eine Übernachtung für über 100,-€ gewesen, wozu ich aber zu geizig bin. (Ich hatte kein Zelt e.t.c. dabei)
Während der Querung wurde es Nacht, aber ich konnte mich an den Lichtern der angepaddelten Insel orientieren und später in Ufernähe noch ca. 2 Stunden weiterpaddeln bis ich wieder in einer bewohnten Ecke war.
Es ist schon ein besonderes Gefühl nachts unterwegs zu sein - aber eine solche Querung wie du es gemacht hast, wäre mir zu viel und/oder zu gefährlich ... Was war dein Antrieb dazu?
Aus den 2-3 Bemerkungen von dir vermute ich mal, dass du die Donau runtergepaddelt bist, um dann über das Schwarze Meer und Mittelmeer wieder zurück zu kommen? Die ganze Tour eine Auszeit oder Trennung von allem was dich zu Hause belastet hat, oder einfach mal ein Traum der umgesetzt werden wollte? Bestimmt spannend und mit einem riesigen Erlebnisschatz!
Tja, und der Pilion (Pelion) ist für mich ein Kleinod. Allerdings herrschen dort nicht immer die einfachsten Paddelvoraussetzungen - aber, wie ich finde, ist er traumhaft schön
Danke für das 'schöne Kajak', jetzt wirds nochmal mehr strahlen. In der Tat ist es mein Zweitkajak! Allerdings ist es insgeheim schon längst an die erste Stelle gerückt. Mit ihm komme ich problemlos fast überall hin und ich hoffe das es sich jetzt auch auf der kommenden Tour wacker schlägt und ich es vorsichtig genug behandeln kann. Mit seinen 17 kg werde ich ihm öfters übers Gröbste helfen können. Ich paddel gerne der Nase nach, hatte aber die Tage die Idee östlich von Zadar in den See Karinsko More bei dem Ort Dubraja einzusteigen ... Wenn, dann würden wir an eurem Einstieg in Devcic Draga vorbeikommen und von dort aus ... eventuell die Insel Ist als nördlichsten Punkt anzuvisieren. Da ich auch gerne in den Felsen rumstromer werde ich mir den Südzipfel von Dugi Otok sparen, man weiß ja nicht ob dieser Ort vielleicht verflucht ist? Nein, im Ernst, ich gedenke im Osten Dugi Otok's lang zu paddeln. Dort gibts eher Anlandemöglichkeiten was ich wohl der Jahreszeit schulden sollte. Überhaupt, es ist wohl nicht die günstigste ... Mal sehen, Mitte Oktober gehts los und ich hoffe 10 Tage später etwas mehr darüber erzählen zu können.
Liebe Grüße zurück Platokrates Mein Beitrag, entsprechend der Rekonstuktion angepasst - Post #896 im Seekajaking-Thread
Hallo Platokrates,
auf Deine Bemerkungen möchte ich nun eingehen und auch Deine konkreten Fragen beantworten:
Querungen sind sehr sorgfältig zu planen, insbesondere dann, wenn das Ziel eine kleine Insel ist, einen winzigen Punkt im weiten Meer darstellt. Die Problematik hierzu habe ich in meinem Beitrag KN-11 - „Terrestrische Navigation der einfachen Art - Kurseinflüsse“ beschrieben. Klicke "hier", wenn Du Dich darüber näher informieren möchtest.
Die umgekehrte Überfahrt, von einer Insel zur Festlandküste, ist in der Regel weniger problematisch, weil man keinen kleinen Punkt ansteuern muss, sondern die breite Linie einer Küste. Ankommen wird man in diesen Fällen eigentlich immer, die Frage ist allerdings: Nur wo? So war es auch auf meiner Überfahrt von Kassandra zum Pilion, navigatorisch eigentlich eine sehr sichere Sache.
Mein Antrieb zu den Nachtfahrten war nie Abenteuerlust, Geltungssucht oder etwas Besonders geleistet und erlebt zu haben, auch nicht, um mir den Adrenalin-Kick zu verpassen. Mein Antrieb war mehr praktischer Natur: - Auf Kreta störten mich einmal die mitternächtlichen Nacktbader aus der Stadt Paleochora, die so einen Radau fabrizierten, dass ich nicht mehr schlafen konnte und ich dann einfach abgehauen bin. Ich orientierte mich zunächst nach den Lichtern der Küstenortschaften Koudoura und Agia Kiriaki, später, als es um die Südweststpitze von Kreta ging, hörte ich auf das Rauschen der Brandung und das Glucksen in den Spalten der Felsenküste. In der Morgendämmerung machte ich dann vor mir den Leuchtturm der Insel Elafonisi aus, die durch eine Schwemmsandbrücke mit Kreta verbunden ist. - Zweimal hatte ich auf der Donau keinen passenden Lagerplatz gefunden und kam so in die Nacht hinein. Hier halfen mir die Leuchtfeuer der Flussschifffahrt, meinen Kurs zu bestimmen und einzuhalten. - Im Evros-Delta hatten mich die Mücken so sehr gepiesackt, dass ich gerne eine Nachtfahrt unternahm und hinüber in Richtung des hell erleuchteten Alexandroupolis und dann, als ich schon von Weitem das Dröhnen der Bassboxen des Folklore-Openair-Konzerts vernahm, noch ein Stück Richtung Westen weiterpaddelte. - Auf der Halbinsel Chalkidiki, am westlichen Zipfel von Kassandra hatte ich sowieso vor, an dieser Stelle die Bucht von Thermaikos zu überqueren. Weil am Abend der Meltemi abgeflaut war und ich befürchten musste, dass er mich am nächsten Tag wieder voll erwischen wird, bin ich in der windstillen Zeit losgepaddelt. Ich hatte die Situation richtig eingeschätzt, denn der Meltemi setzte bereits am frühen Morgen ein. - In Albanien wurde ich von einem Strand, der dem Militär vorbehalten war, vertrieben und ich hatte keine Lust, mich die ganze Nacht im Hafen von Durres herumzutreiben. Diese Nachtfahrt habe ich in meinem Beitrag KF-06 - „Entlang dem Land der Skipiraten - Juni 2010“, Abschnitt 2 - „In der Nacht auf Kajaktour und die Überraschung am Morgen“ beschrieben. Klicke "hier", wenn Du Interesse an meinem Bericht hast.
Wenn man sich die Grundkenntnisse in terrestrischer und astronomischer Navigation angeeignet hat, tritt kaum ein Problem auf, eine Nachtfahrt zu bestreiten. Schwieriger wird es, wenn man bei einer Erstbefahrung die Strecke noch nicht kennt und man abgetrieben wird. Das ist mir in Albanien passiert, als mich die Strömung unmerklich in die Brandungszone versetzt hat und ich mich mit mannshohen Brechern konfrontiert gesehen habe (steht im oben erwähnten Bericht).
Noch ein Punkt ist unbedingt bei einer Nachtfahrt zu berücksichtigen: die Morgenkälte, die so zwischen 03.00 und 04.00 Uhr einsetzt, auch am sommerlichen Mittelmeer. Da ist es sehr vorteilhaft, den Paddelanorak griffbereit in der Sitzluke zu haben. Wenn es am Morgen kühl wird, ist man meist übermüdet, ausgelaugt und die Kleidung je nach Witterung klamm, feucht oder sogar nass. Kommt dann noch ein lauer Wind dazu, beginnt man wegen des Windchill-Effekts langsam zu frieren und man sehnt sich den Sonnenaufgang herbei.
2004 bin ich die Donau runtergefahren, an den Küsten des Schwarzen Meeres entlang, durch den Bosporus, Istanbul, weiter durch das Marmarameer und habe die nördliche Ägäisküste abgeklappert, bis hinunter nach Athen. Mein Motto war für diese Fahrt: „Von zu Hause mit dem Kajak zur Olympiade“. Weiter gings dann durch den Isthmus von Korinth (durch den Kanal als Hukepack auf einem Schlepper) bis nach Igoumentitsa, mit der Fähre nach Venedig und wieder im Kajak bis nach Grado. Dort holten mich dann meine Frau und mein Sohn mit den Auto ab. Insgesamt kamen da etwa 5.100 km zusammen, innerhalb von rund 3 Monaten.
Bild 1: Der Pilion, der Sage nach, die Heimat der Kentauren, ist tatsächlich wunderschön, mit üppiger Vegetation und mildem Klima. Hier, auf der westlichen Seite der Halbinsel, in der Ortschaft Milina in der Südostecke der Bucht von Volos - Ich habe dort 2004 Nachbarn aus München besucht, die auf einem Campingplatz ihren Urlaub verbracht haben. Ich mache mich gerade zur Weiterfahrt in Richtung Athen zurecht. An meiner ausgebleichten Spritzdecke kann man gut erkennen, dass sie schon sehr weit herumgekommen ist. Der Kamin war einmal so gelb wie das Boot und der Teller pechschwarz wie mein T-Shirt.
Waren es in meiner frühen Jugend, in der Ära Karl Mays, nur Träume, auf Reisen zu gehen, Expeditionen durchzuführen, Abenteuer zu bestehen, folgte anschließend in der reiferen Jugend durch die Lektüre von Homer der Wunsch, auf dessen Spuren zu wandeln. Im Laufe der Zeit wurden durch das Konsumieren der klassischen Expeditionsberichte meine Vorstellungen immer konkreter: auf einfachste Weise, ohne große Ausrüstung (Alexander MacKenzie lässt dabei grüßen), ausgedehnte Reisen zu unternehmen. Angeregt durch die Jugendgruppe in unserem Internat am Tegernsee startete ich bereits in den beginnenden 1960er Jahren mit Survival und Outdoor (damals hieß das noch ganz lapidar: Überlebenstraining und Leben in der Natur), begann zu basteln, um meine Ausrüstung selbst herzustellen, soweit dies zur damaligen Zeit schon möglich war. Während der Lehre und des anschließenden Studiums beschäftigte ich mich mit Navigation, Wetter und Seemannschaft, vervollständigte mein Eigenbau-Equipment nach der Devise: „Vereinfachung und Minimalisierung“ und erweiterte meine praktischen Erfahrungen mit dem Leben „draußen“.
Bis unsere Kinder geboren wurden, reiste meine Frau mit: im Kanadier, mit dem Fahrrad, im Auto und im selbst ausgebauten Campingbus. Nachdem die Kinder selbständig geworden waren, stieg meine Frau wieder ins Berufsleben ein und engagierte sich auch gesellschaftlich, sodass sie aus zeitlichen Gründen und ihren Verpflichtungen folgend, an meinen Touren nicht mehr teilnehmen konnte. So begab ich mich solo auf meine Reisen.
Wir haben uns damals auf diese Art und Weise geeinigt und dieses Arrangement hat heute noch Bestand.
Als mein Arbeitgeber uns „50-jährigen“ dann knapp 40 Jahre später angeboten hatte, frühzeitig aus dem Arbeitsleben auszuscheiden, nahm ich diese einmalige Gelegenheit wahr, um meine Jugendträume zu verwirklichen. Nun ja, seitdem bin ich „on Tour“, als Soloreisender und gelegentlich mit PartnerIn in einer „Mikro-Gruppe“.
Einen wichtigen Aspekt, den Du angeschnitten hast, möchte ich noch unbedingt aufgreifen, der für mich eine immense Bedeutung eingenommen hat: Es ist überhaupt keine Schande, eine geplante Etappe abzubrechen oder sie zu verwerfen, wenn man Zweifel hat, dass sie nicht hundertprozentig durchführbar ist! So habe ich bis jetzt von der von mir ausgearbeiteten Adriaüberquerung immer wieder Abstand genommen, weil sie mir als zu riskant erschienen ist. Ich bin der absoluten Meinung: „Sicherheit geht vor Tatendrang, vor Mut und Selbstüberschätzung!“
Von meinen Reisen und den daraus gewonnenen Erfahrungen und Erlebnissen werde ich den Rest meines Lebens zehren und mich auch noch in meinen späten Jahren damit beschäftigen. Wenn es einmal aus rein körperlicher Sicht mit den Seekajak-Touren vorbei sein wird, und ich mich dann endgültig auf mein Altenteil zurückgezogen habe, werde ich beginnen, meine Reiseberichte zu schreiben. Den Grundstock habe ich mit meinen Reisetagebüchern und hier mit meiner Homepage „Soloreisender“ bereits gelegt.
Aber bis dahin wird es wohl noch einen Weile dauern.
Viele Grüße Beyond 3. Beitrag von Platokrates - Post #885 in meinem Seekajaking-Thread
Hallo Beyond, ... Und ja, Sand, vom Wind aufgewirbelt, kann nerven.
Ich liebe es einfach mich dort barfuß rennend in glasklares Wasserstürzen zu können,
Zadar und die weiße Felslandschaft ...
Mal sehen.
Viele Grüße Mein Beitrag, entsprechend der Rekonstuktion angepasst - Post #887 im Seekajaking-Thread
Hallo Platokrates,
... Ich habe Deinen Hinweis natürlich nicht als Buch-Empfehlung angesehen. Aber wenn es um Revier-Informationen geht, müssen wir Seekajaker in der Regel immer auf die der Segler zurückgreifen, oder im Internet suchen, wie hier bei den Outdoorseiten.
Nochmals eine Kleinigkeit zum Sand:
Bild 1: Wenn es sein muss, kampiere ich natürlich auch auf Sand. Hier an der Küste des Schwarzen Meeres. An dieser Stelle ist es Pulversand gewesen, fein wie Mehl. Zu Glück hat sich an diesem Tag kein einziger Windhauch gezeigt und die früheren Sturmfluten haben diesen Staub mit dem Salz aus dem Meer etwas zusammengebacken, so dass sich die Oberfläche wie eine Art „Harschschicht“ angefühlt hat. Wenn diese aufbricht, fliegt der Sandstaub, schon beim leisesten Lüftchen davon und versaut das ganze Equipment.
Bild 2: Hier habe ich mein Lager auch auf Sand aufgeschlagen, auf der Possidi-Beach, auf der Landzunge, die die westlichste Spitze von Kassandra auf der Halbinsel Chalkidiki bildet, mit wunderbarem Blick auf den Olymp, den Sitz der griechischen Götter. Vielleicht kennst Du sogar diesen Strand! Das Bild zeigt die Nordwestseite der Landzunge mit Blick nach Nordosten.
Nur so nebenbei etwas zum Träumen und Pläne schmieden:
In einer Nachtfahrt (Start gegen 22.00 Uhr) überquerte ich anschließend die 47 km breite Bucht von Thermaikos und orientierte mich dabei nach den Sternen. Dazu musste ich ungefähr jede Stunde den Kurs mit dem Kompass beim Schein der Taschenlampe wieder auf 250 Grad ausrichten und mir die neuen anzuvisierenden Sterne merken, um die „Sternenwanderung“ am Himmel zu korrigieren ... bis ich an der Küste Lichter ausmachen und nach denen ich mich orientieren konnte.
Einige Kilometer vor meinem Ziel setzte dann in der Morgendämmerung, von Thessaloniki kommend, ein steifer Nordwind ein. Den Wind und die Wellen nutzte ich sogleich aus und paddelte in Richtung Süden, entlang der Halbinsel Pilion, deren Küste, relativ steil, mit wenigen Buchten und nahezu ohne Ortschaften vor mir lag. Nach insgesamt knapp 70 Kilometern entdeckte ich gegen Mittag eine schöne einsame Bucht, die ich ansteuerte und dort ausbootete. Auf einer Seekajakreise muss man flexibel sein und den Kairos, den günstigen Augenblick, ausnützen.
Nach einem ausgiebigen Bad im glasklarem Meerwasser, einem üppigen Mahl (Es war aber nur mehr Dosenfutter und etwas Käse übrig.), suchte ich in den Steilkippen auf einer Felsplatte einen schattigen Platz, um, vor mich hindösend, zu warten, bis der Schatten über die ganze Bucht gekrochen war. Erst dann und nachdem ich wieder ausgeruht und zu Kräften gekommen war, baute ich mein Lager auf und verrichtete die obligatorischen Arbeiten, wie genauen Standort feststellen, Tagebuch führen und die Tagesetappe für den nächsten Tag festlegen mit einer Einkaufsmöglichkeit in Chorefto, um meine Vorräte wieder zu ergänzen.
Viele Grüße Beyond Mein zusätzlicher Beitrag, der Rekonstuktion angepasst - Post #895 im Seekajaking-Thread
Hallo Platokrates,
auf die Schnelle noch ein paar ergänzende Antworten auf Deine Fragen zu Deiner Seekajaktour in Dalmatien jetzt im Oktober, die Du in Deinen vorangegangenen Beiträgen gestellt hast.
Mit Deinem Kartenmaterial 1:100.000 kommst Du allemal klar. Es müssen auch keine Seekarten sein, gewöhnliche topographische Karten (Straßenkarten) tun es auch. Auf meiner ersten Reise nach Dubrovnik habe ich Straßenkarten im Maßstab 1:200.000 verwendet, die ebenfalls ausgereicht haben.
Kleiner Tipp: Ich habe von dem Gebiet, das ich befahren habe, Kopien gezogen, diese in eine Kunststoffhülle gesteckt und mit Klebeband verschlossen. Damit schone ich meine Originalkarten und brauch sie nur im Lager verwenden. Seewasser ist Gift für das gewöhnliche Landkartenpapier.
Die Querungen zu den Inseln in dem von Dir bevorzugten Gebiet, sind allesamt auf Sicht zu fahren. Da dürfte es navigatorisch keine Probleme geben. Manchmal ist es aber schwierig, in dem Inselgewirrdie einzelnen Eilande auszumachen und eindeutig zu bestimmen. Es kann sein, dass man meint, man hat eine große Insel vor sich. Dabei kleben die einzelnen Inseln nur rein optisch zusammen und man erkennt nicht, wo die eine Insel aufhört oder eine andere beginnt. Erst wenn man vorbeipaddelt, zeigen sich die einzelnen Durchfahrten. Da heißt es schon, genau hinzuschauen!
Wenn Du an der Ostseite von Dugi Otok entlangpaddelst, bist Du zumindest von den Westwinden und deren Dünung geschützt. Diese Seite ist stärker gegliedert und Du findest auch bei einer Bora, die vom Velebit-Gebirge herunterkommt, bestimmt einen sicheren Unterschlupf. Bei einer Bora sind nicht die Wellen das Problem, die weisen meist eine relativ geringe Höhe auf, weil der Fetch (die Strecke, in der der Wind die Wellen aufbauen kann) relativ kurz ist. Der heftige Wind selbst birgt die Gefahr! Da kann es schon vorkommen, dass man extreme Schwierigkeiten bekommt, gegen den Wind anzupaddeln, unter Umständen sogar zurückgetrieben wird. Nicht auszudenken, wenn man da mit einem „Schlaucherl“ unterwegs ist.
Kleiner Tipp: Sollte es wirklich passieren, dass Du auf so eine Bora triffst, versuche mit dem Wind zu paddeln, oder zumindest in einem steilen Winkel zu ihm (nicht quer zum oder gegen den Wind) und suche Dir eine Bucht, die die Böen abhält oder fahre in das Lee einer Insel. Möglichkeiten gibt es ja in dieser Region genügend.
Das „Der-Nase-nach-fahren“ praktiziere ich ebenso. Ich plane nicht jedes einzelne Detail einer Tour, sondern lege nur die grobe Richtung fest und entscheide vor Ort, wohin die Reise geht. Allerdings sehe ich mir bereits bei der Planung die Alternativen einer Route genau an, um bei Bedarf kurzfristig darauf zurückgreifen zu können.
Über die Optionen der elektronischen Krücken, ähm: Hilfsmittel/Spielzeug, bin ich leider nicht informiert. Aber Bilder von Google Earth verwende auch ich. Dazu drucke ich sie einfach aus und stecke die Kopien in die Prospekthüllen. Dann ist es möglich, sie auch bei Regen und Sturm im Boot zu benutzen.
Ansonsten kann ich Dir nur alles Gute wünschen, dass Du in Dalmatien einen ruhigen, sonnigen Oktober/Spätherbst und einen angenehmen, erlebnisreichen Urlaub verbringen kannst.
Viele Grüße Beyond 4. Beitrag von Platokrates - Post #897 in meinem Seekajaking-Thread
Hallo Beyond,
... - deswegen ja auch die "Flucht" in 2 Wochen nach Zadar ...
Meine Neugierde hast du ja ausreichend befriedigt - was wir aber auch per PN hätten machen können ...
fourtyniner und du habt die Ersatzpaddel im Kajak - ???
Ich liebe es.
Allerdings behaupte ich nach wie vor,
Da die Ablesbarkeit der Bilder (Kompassfunktion oder Wegweisung zum anvisierten Punkt gehen gut, da anders dargestellt) aber auf dem Meer und speziell wenns hell ist nicht ideal ist,
Aber jeder wie er mag - missionieren muß ich niemand.
... und das wars erstmal …
Gruß Platokrates
P.S. Mir ist die westliche Seite des Pilion zu langweilig - ich liebe die östliche Seite ...
Mein Beitrag - Post #898 im Seekajaking-Thread
Hallo Platokrates,
vielen Dank für das zum Träumen anregende Photo: „Alterssitz in romantischer Bucht“. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dort seinen Lebensabend genießen möchte. Wenn man allerdings die vielen Bilder betrachtet, die bei Google-Earth mit dem identischen Motiv eingestellt worden sind, keimt in mir der leise Verdacht, dass schon mehrere Personen auf die gleiche Idee mit dem Altersruhesitz gekommen sind. (Smiley: „Zwinkern“)
Natürlich besteht die Möglichkeit, eine Diskussion auch über die Privatnachtichten zu führen oder gleich in eine private E-Mail-Korrespondenz einzusteigen. Aber das ist meines Erachtens nicht Sinn und Zweck eines Forums. Gerade der Bereich über Sicherheitsfragen bei Über- und Nachtfahrten oder bei beiden zusammen, dürfte von allgemeinen Interesse sein. Deshalb bin ich hier im Forum darauf eingegangen.
Überfahrten, insbesondere in der Nacht, sind bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich will auch dazu keinesfalls animieren, insbesondere dann nicht, wenn junge unerfahrene Einsteiger in das Seekajaking gleich solche Unternehmungen bei ihren Erstlingstouren planen! Ich gehe eigentlich davon aus, dass bei diesen außergewöhnlichen Aktionen das erforderliche Wissen, Können und eine langjährige Erfahrung vorhanden sein muss. Ich glaube aber oder hoffe zumindest, dass jeder selbst vernünftig genug ist, sein Risiko zu kalkulieren und sein Können und seine Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen. Deinen Hinweis auf das Motorrad ordne ich dem weiten Bereich der Erfahrung zu, und ich kann Deine Bemerkung sehr gut nach vollziehen. Da muss ich Dir unbedingt recht geben!
Wenn Du schreibst, dass eine nächtliche Querung für Dich zu risikoreich ist, erkenne ich darin Deinen vernünftigen Menschenverstand, Dein weises, vorausschauendes Denken und dass Du am Boden der Realität fest verwurzelt bist.
Hier im Forum hat man vor einiger Zeit lesen können, und es ist auch breit darüber diskutieren worden, dass Unfälle mit tödlichem Ausgang dadurch entstanden sind, weil das GPS versagt hat (Wintertour in Norwegen: Tod im Schneesturm, rund 700 m vor der Schutzhütte). Ich frage mich allerdings, warum sich dann einige Outdoorleute ausschließlich auf solche unzuverlässigen Geräte (Hardware und Software) als „einziges“ Navigationsmittel blind verlassen ... und auf Hightech-Material (Zelt, Schlafsack usw.), das einen norwegischen Blizzard nicht standgehalten hat. Wie Du ja völlig richtig ausgeführt hast, kann man ohne ein Mindestverständnis von Karten und Navigation auch ein GPS-Gerät nicht zufriedenstellend nutzen. Das sehe ich auch so! In diese Richtung gehen auch immer wieder meine Erklärungen und Warnungen. Deshalb verteufele ich aber keineswegs moderne Technik! Ich kritisiere mehr das blinde Vertrauen vieler unbedarfter Neulinge in die wohlklingenden Superlativen aber manchmal doch sehr irreführenden Werbeaussagen der Hersteller.
Ich persönlich erkenne in einem GPS-Gerät ein reines Hilfsmittel für die Navigation, aber kein Allheilmittel, das alles kann. Nur wer die Grenzen seines GPS genau kennt und weiß, wo dessen Tücken liegen, ist mit solch einer Einrichtung gut bedient. Auch ich habe eins auf meinen Seekajaktouren dabei, benutze es aber ausschließlich zur Festlegung meiner Lagerposition, keinesfalls zum alleinigen Kurshalten während der der Tour und während einer Sturm-Fahrt schon gar nicht. In einigen Beiträgen habe ich die Grenzen beim Navigieren mittels GPS angesprochen und versucht, die damit verbundenen Schwierigkeiten zu erklären. Siehe dazu auch meinen vorangegangenen Post #896. Wenn man sich der Problematik bei der Anwendung eines GPS-Geräts bewusst ist, kann es durchaus eine sinnvolle, bequeme, optionsreiche und ja sogar sehr nützliche Hilfe beim Navigieren sein - nicht nur ein elektronisches Spielzeug. (Smiley: „Lächeln“) Etwas für wahre Freaks, wenn man zum Beispiel die „Geocacher“ betrachtet.
In meinem Post #526 (klicke “hier“) habe ich einmal auf ironische Weise meine Wunschvorstellungen eines GPS-Geräts für meine Seekajak-Touren dargelegt und gleichzeitig das größte Problem dieser Geräte aufgezeigt, dass man den Vorhaltewinkel bei einer Abdrift immer noch selbst ermitteln und in das Gerät eingeben muss. Dazu gehört eben auch die von Dir für unbedingt notwendig erachteten Grundkenntnisse in Nautik, Navigation und Seemannschaft.
Trotzdem höre ich immer wieder das fatale Argument: „Warum muss ich nautische Kenntnisse haben? Das GPS zeigt mit doch immer exakt die genaue Richtung zum Ziel an!“ Das ist auch völlig richtig - unbeirrbar weist das GPS zum eingegebenen Ziel! Aber von einer „Hundekurve“, man könnte sie auch modern als „GPS-Kurve“ bezeichnen, denn beides führt zum selben Resultat und von einer Abdrift durch Strömung, Wind, Wellen und Dünung, die zusammengenommen kräftiger sein kann, als die eigene maximale Paddelgeschwindigkeit, so wie ich das in meinen Posts zu diesem Thema beschrieben habe, haben diese technikgläubigen Argumentatoren leider noch nichts gehört.
Ich bin überzeugt, dass diese Geräte immer perfekter, auch mit gesteigerter Zuverlässigkeit versehen ... und „ewig“ aufgeladenem Akku ausgestattet werden. (Smiley: „Plafondblick“) Nur das Denken und das Abschätzen von Gefahren werden diese GPS-Geräte einem nicht abnehmen können.
Dein Tipp, die Ablesbarkeit der Bilder zu verbessern, indem Du die Farben in der Darstellung verfälschst, finde ich für eine gute, brauchbare Idee. Leider kann ich sie nicht nutzen, weil mein Uralt-GPS (Garmin etrex, erste Generation), noch keine Kartendarstellung besitzt.
Es ist richtig, dass „fourty-niner“und ich die Reservepaddel im Kajak haben wollen und nicht aufgeschnallt an Deck. In der Sitzluke sind sie aufgeräumt und das Bootsdeck ist praktisch leer - nichts behindert, nichts stört, nichts bleibt hängen, eine Beschädigung und Verschmutzung der Verbindungsmechanik unterbleibt, Wind und Wellen werden kein Widerstand geboten, die Lukendeckel der Stauräume sind hindernisfrei zugänglich und ein „Schwund“ wird dadurch ebenfalls minimiert. Während meiner ganzen Paddeljahre habe ich das Reservepaddel erst ein einziges Mal benutzen müssen.
Bild 1: Paddelbruch im Jahre 2003 auf der Überfahrt vom Kap Sounio zur Insel Kea: Es herrschte Sturm mit satten 6 Beaufort und einer sehr kräftigen Dünung mit regelmäßigen Brechern bei den „Hohen Drei“, die mich vollkommen eingedeckt hatten. Ich musste mich mit der Paddelstütze und mit aller Gewalt gegen die seitlich anrollenden Wellenberge stemmen ... bis das moderne Hightech-Karbonpaddel seinen Geist aushauchte und in der Mitte einfach einknickte (vermutlich ein Materialfehler). Das war eine klassische Notsituation! Nur hätte mir das Reservepaddel an Deck auch nichts genützt, weil in dem Augenblick, als das Paddel entzwei gegangen war, der Brecher, gegen den ich mich gestemmt hatte, mich zur ersten Hälfte einer Kenterrolle zwang, und ich die Spritzdecken hätte sowieso öffnen müssen, um aus dem Kajak zu kommen. Aber sie war von selber aufgegangen, weil mich die Schwimmweste praktisch aus dem Kajak gezogen hat. Jetzt zwischen Festland und Insel hatte ich alle Ruhe, die gebrochenen Paddelblätter sicher im Gepäcknetz zu Verstauen, mein Reservepaddel aus der Sitzluke zu kramen, es zusammenzustecken und an die Paddelsicherungsleine zu binden. dann begann ich mit dem Wiedereinstieg. Einige Male musste ich es versuchen, weil mich die „überstürzende See“ beim Verschließen der Sitzluke mit der Spritzdecke immer wieder umgeworfen hatte.
Nachzulesen ist dieses Erlebnis vom Absatz 10 bis 14 in meinem Beitrag KT-05 - „Meine Meinung zum Eskimotieren“, klicke “hier“, wenn Interesse vorhanden ist.
Ich persönlich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass eine Notsituation entstehen könnte, in der es ein Vorteil wäre, das Reservepaddel permanent auf Deck zu führen. Einziger Grund wäre für mich, dass die beiden Paddelhälften nicht in die Sitzluke passen. Das war auch bei mir der Fall. Ich habe deshalb mein Reservepaddel gekürzt und es genau dem Boot angepasst.
Aber ich kann mich auch täuschen, einige Gesichtspunkte übersehen oder mich aus Vorsicht auch noch nie solchem Gefährdungspotential ausgesetzt haben. (Smiley: „Lächeln“)
Viele Grüße Beyond
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