| Kapitelübersicht "Moped-Reisen"
Der Abschnitt über meine Reisen mit dem Moped umfasst einen weiteren Teil meiner Soloreisen. Der Link führt zum derzeit einzigen Inhaltsverzeichnis, der Bildergalerien über meine Moped-Fahrten. Ich hoffe, dass ich in Zukunft auch in diesem Abschnitt weitere Kapitel über Theorie unf Praxis anfügen kann.
Lowbudget-Reisen mit nur 15 PS
verfasst 2011 - geändert am 03.12.2011
Bin ich mit einem Motorrad alleine unterwegs, muss ich mir selber helfen können, wenn ich einmal von der Straße abgekommen und im Graben gelandet bin. Das ist schon mehrmals geschehen. Nicht immer war es der Graben, einmal ging es die Böschung hoch und dann in ein Weidengebüsch. Im Großen und Ganzen verliefen aber diese Abstiege immer glimpflich. Nur das Weidengebüsch war etwas stärker als ich gewesen. Einem Ast konnte mein Schlüsselbein damals nicht widerstehen und ich lief einige Wochen mit einem Rucksackverband herum.
Da ist es nicht zweckmäßig, eine schwere Maschine zu fahren, bei der ich nicht in der Lage bin, sie alleine wieder aufzustellen, geschweige, sie aus einem Graben zu ziehen. Mein kleines Motorrad wiegt hingegen nur 145 kg. Die knappen drei Zentner kann ich alleine noch einigermaßen gut händeln.
Außerdem besitze ich keinen Motorrad-Führerschein! Mit meinem alten grauen Lappen durfte ich damals die 50er-Mopeds fahren und seit 1980 die 125er Klasse bis 15 PS. In meinem Scheckkarten-Führerschein wurde die Kennung A 1 eingetragen, die mich berechtigt, Leichtkrafträder mit dem Merkmal B zu benutzen. Das reicht mir aber völlig! Ob sich das Gefährt nun Motorrad, Leichtkraftrad oder Moped nennt, ist mir gleichgültig. Deswegen kann ich mir auch leisten, mein Fahrzeug auch nostalgisch schlicht Moped zu nennen. Ich bin halt mehr der Tradition verbunden.
Wichtig für mich ist, dass ich zuverlässig von A nach B gelange. Letztendlich möchte ich ja von der Gegend, die ich mit meinem Moped durchstreife, auch etwas sehen, eigentlich der Hauptgrund meiner Reisen. Mir kommt es dabei nicht auf die Geschwindigkeit an, mehr, dass das Moped, mich und mein Gepäck dorthin bringt, wo ich auch hin will. Bei den üblichen Geschwindigkeitsbegrenzungen in der EU, natürlich nur außerhalb von Deutschland, reichen in der Regel 110 km/h völlig aus, um im Verkehr mitschwimmen zu können. Dort wird man auch nicht als ein Verkehrshindernis angesehen. Weil ich meist eh nur die reizvolleren Landstraßen benutze, dürfte es auch in Deutschland keine Probleme geben, vorausgesetzt die anderen Verkehrsteilnehmer halten sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf nicht autobahnähnlichen Verkehrswegen.
Das haben meine drei Maschinen, mit denen ich knapp 170.000 km gefahren bin, spielend geschafft. Das dritte Moped benutze ich noch heute gelegentlich auf Kurztouren bei mir zu Hause. Der größte Vorteil für mich stellte aber die Tatsache dar, dass ich bei dieser enormen Strecke im Durchschnitt mit nur 2,5 l Benzin pro 100 km ausgekommen bin.
Im Jahre 2005, bei einer Skandinavien-Rundfahrt im Frühjahr, hatte mich aber die Witterung derart zermürbt, dass ich auf weitere Langtouren mit dem Moped verzichtete und auf einen Camper umstieg.
Trotzdem ist es in den 9 Jahren Moped-Reisen eine sehr schöne Zeit gewesen, die ich keinesfalls vermissen möchte. Immer wieder schaue ich mir die Photos an und lese in den Tagebüchern die Einzelheiten dieser Touren, schwelge in Erinnerungen.
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