| KR-10 - Dalmatien entdecken, Teil 3 - von Rab bis SIBENIK
verfasst 2011 - geändert am 18.02.2012
RAB
Günstige Winde und ein mildes Meer laden zur Südküste der Insel Rab ein, in milde Buchten, auf deren Grund der feinste Sand und Kieselsteine wie aus Alabaster golden und silbern glänzen. Die Wärme der Lee erwartet Sie in der Bucht der hl. Mara, wo im lebendigen Felsen gemeißelte Anlegeplätze vom hundertjährigen sicheren Ankerplatz zeugen. Der Sommerwind Maestral bringt die Düfte der üppigen Inselvegetation mit sich, nach der die Insel wahrscheinlich auch ihren Namen Arb, römisch Arba, kroatisch Rab bekommen hat. Die Römer fügten noch das Beiwort glückliche hinzu - Felix Arba.
Rab, die Stadt ”der vier Glockentürme”, die sich neben den drei Kirchen (des hl. Johannes, des hl. Andreas und dem Dom) befinden, zeugt von der reichen mittelalterlichen Vergangenheit, als die Siedlung als freie Kommune blühte und ihre Segelschiffe die Adria und das Mittelmeer entlang segelten.
In der Sicherheit des Hafens der Stadt, wo sich der gut ausgestattete ACI-Jachthafen Rab befindet, erhebt sich der wunderschöne Fürstenpalast aus der Zeit der Gotik und Renaissance. Unter dem Turm der Stadtuhr und vor der eleganten Renaissanceloggia öffnen sich die Seiten der Geschichte. Zu besichtigen sind romanische, gotische und Renaissancepaläste und -häuser, unter denen sich durch die Schönheit seines Glockenturmes der Dom der hl. Maria der Großen hervorhebt, der im Jahre 1177 von Papst Alexander III. gesegnet wurde, als dieser bis zu den Stadtmauern segelte.
So wie die Franziskaner im XV Jahrhundert am Ende der Bucht des hl. Euphemius ihren Platz fanden, hatten die Benediktiner noch früher, im XI. Jahrhundert ihre Bucht entdeckt, die sie nach ihrem Kloster des hl. Petrus benannten, einer Stiftung des mächtigen kroatischen Königs Petar Kresimir IV In dieser Bucht, die Supetarska Draga genannt wird, erwartet die Nautiker ein ausgezeichnet ausgestatteter ACI- Jachthafen.
In Lopar, auf der nördlichen Seite der Insel, wurde nach einer Legende der hl. Marin geboren, Steinmetz und christlicher Verbannter, der am Anfang des IV Jahrhunderts auf den Apenninen die älteste Republik der Welt gründete - San Marino. Die Küche dieser Insel ist für Speisen aus allen Meeresfrüchten bekannt, besonders bekannt und unschlagbar sind Skampi-Gerichte, die in den Restaurants in Kampor, Palit, Banjole und Barbat angeboten werden.
Die Insel Rab wird mit Recht als Vorläufer des Naturismus betrachtet. Als offizieller Anfang des Naturismus wird oft der Besuch des abdizierten britischen Königs Edward VII. im August 1936 angesehen, als die Behörden der Insel erlaubten, daß er mit seiner Gemahlin nackt in der Kandarola Bucht badet. Doch der Naturismus wird in den Schriften der Tschechen Josef Herman im Jahre 1907 und des Professors Günter 1912 erwähnt, in denen sie über die Insel Rab schrieben.
ZADAR
Der Kanal von Zadar erstreckt sich zwischen dem Festland und den Inseln Ugljan und Pagman. In der Mitte befindet sich diese jahrhundertealte Stadt, deren Denkmäler aus der Antike bis zu frühchristlichen, gotischen, Renaissance- und Barockkirchen von ihrer reichen Geschichte zeugen.
Zadar war zwei Jahrtausende lang die mächtigste Stadt an der östlichen Küste der Adria. Sie wurde von römischen Legionären, den Veteranen von Cäsar, unter dem Namen Colonia Jadera gegründet. Historische Denkmäler zeugen von den Veränderungen und unterschiedlichen Stilrichtungen. Aus den Resten des römischen Forums erhebt sich die majestätische Bischofsresidenz mit dem frühchristlichen Dom der hl. Anastasia (XII. Jahrhundert), der romanischen Taufkirche und der unnachahmlichen runden vorromanischen Kirche des hl. Donat, dem Symbol der Stadt vom Anfang des IX. Jahrhunderts. In den Benediktinerklöstern des hl. Kersovan und der hl. Maria befindet sich das Museum sakraler Kunst, bekannter als ”das Gold und Silber Zadars”. Es handelt sich hierbei um Geschenke mächtiger Donatoren kroatischer Herrscher. Besonders wertvoll ist die goldene Truhe des hl. Simon, auf der sich unter anderem das Bild eines Schiffes im Sturm befindet, das eine getreue Darstellung eines Segelschiffes aus dem XIV Jahrhundert darstellt.
Der Markt mit einem reichen Angebot an Obst und Gemüse aus der nahegelegenen Gegend Ravni Kotari und ein gut ausgestatteter Fischmarkt befinden sich im historischen Kern der Stadt und stellen ein richtiges Fest für Feinschmecker dar.
Die südliche Promenade von Zadar, die zum Meer und zur Sonne gekehrt ist, wird zu den schönsten an der Adriaküste gezählt.
Im XI. Jahrhundert, als das unweit gelegene Nin die Residenzstadt der kroatischen Herrscher war, wurde mit der ”Kondura” (Condura croatica) gesegelt, deren Reste in der volkskundlichen Sammlung der Stadt bewundert werden können, die auch heute noch die Beweise ihrer glorreichen Vergangenheit in den Kirchen des hl. Kreuzes (IX. Jahrhundert), des hl. Nikolaus und des hl. Ambrosius aufbewahrt.
Zadar, die einstige Hauptstadt Dalmatiens, ist auch heute noch ein wichtiges Kultur-, Wirtschafts- und Fremdenverkehrszentrum. Neben den Landverbindungen (Straßen und Eisenbahn) befindet sich im nahegelegenen Ort Zemunik ein internationaler Flughafen. Schiffe verbinden die Stadt mit anderen Städten der Adriaküste, während Fähren sie mit dem Nachbarland Italien verbinden.
Das Küstengewässer von Zadar stellt den mittleren Teil der kroatischen Küste dar und ist wegen der zahlreichen Inseln: Pag, Vir, Silba, Olib, Ist, Molat, Dugi otok, Ugljan, Pasman ... und den vielen Inselchen, die ein Netz von Kanälen und Korridoren, Buchten und Baien bilden, besonders attraktiv.
Auf der westlichen, niedrigeren Seite der Insel Pag befindet sich in einem malerischen Dorf der ACI-Jachthafen Simuni. Neben dem Fischfang und Weinanbau beschäftigen sich die Einwohner auch mit der Viehzucht, so daß die Insel Pag gerade für ihren Schafskäse und die Tradition bekannt ist, die in der charakteristischen Folklorekleidung, in Tanz und Liedern erhalten geblieben ist, sowie für das Häkeln der geschätzten Pager Spitze.
Auf dem engeren Gebiet der Stadt Zadar stehen den Nautikern drei Jachthäfen zur Verfügung. Im Hafen der Stadt befindet sich der Jachthafen Tankerkomerc Zadar, in der sich der Segelklub "Uskok", die Hafenverwaltung und der Zoll befinden und in der den Nautikern alle nötigen Dienstleistungen zur Verfügung stehen.
Der Jachthafen Borik hat seine eigene Charterflotte und befindet sich im nordwestlichen Teil der Stadt, in der gleichnamigen Touristensiedlung mit Hotels, Motels, Autocamps, Restaurants und Spielplätzen.
Nur einige Kilometer von Zadar entfernt, an der Küstenstraße, befindet sich die Ortschaft Sukosan, in der sich einer der größten kroatischen Jachthäfen mit 1200 Anlegeplätzen befindet. Südlicher in Richtung Murter befindet sich in der Ortschaft Biograd na moru der Jachthafen Kornati. Der Name selbst spricht dafür, daß sich hier viele Wege und Abenteuer auf einer der schönsten Inselgruppen der Welt öffnen. Unweit auf der Insel Iz befindet sich der Jachthafen Tankerkomerc mit 50 Anlegeplätzen.
MURTER
Ein enger Kanal trennt die Insel Murter vom Festland, mit dem sie durch eine Zugbrücke im Ort Tisno verbunden ist. Es handelt sich um ein typisches Fischerdorf, in dem sich die Hafenverwaltung und moderne touristische Objekte befinden.
Die südwestliche Seite der Insel ist sehr gegliedert, jedoch ziemlich steil und felsig, mit lichter Vegetation bedeckt, während der nordwestliche Teil zugänglicher und besiedelter ist. Zwischen dem Tal Slanica und der Bucht Hramina liegt die Stadt Murter.
In der Bucht selber, die gut vor Winden geschätzt ist, befindet sich der Jachthafen Hramina Murter, der neben guten nautischen Dienstleistungen auch über ein Restaurant und eine Ambulanz verfügt. Es gibt auch ein großes Sportangebot: Tennis, Tauchen und Segeln. Die Saison wird im April mit der Segelregatta Murter-Kornati eröffnet.
Einige Meilen nordöstlich von Murter entfernt befindet sich die weite Bucht Betina. Die lange Seefahrtstradition wird von der kleinen Werft und dem Jachthafen Betina, der sich in der ruhigen Bucht Zdrace befindet und in dem Boote gemietet werden können, aufrechterhalten.
Der dritte Jachthafen ist das Nautikerzentrum ACI-Jachthafen Jezera, in dem sich auch eine Segelschule, ein Restaurant, einige Geschäfte und ein wundervoller Strand befinden.
Die Bewohner beschäftigen sich mit dem Weinanbau, der Zucht von Olivenbäumen sowie mit dem Fischfang und die Gegend ist für das Angebot an gesunder Nahrung und frischen Fischen, die auf eine für diese Insel spezifische Weise zubereitet werden, bekannt. Die Nähe des Festlandes und der Kornati-Inseln ließen Murter zum Ausgangspunkt für die Entdeckung sowohl der Schönheiten dieser Inseln, als auch des Hinterlandes der Adriaküste werden.
KORNATEN
Die Seefahrt zum Nationalpark Kornati ist die Erfüllung des Traumes eines jeden Nautikers. Die Legende besagt, daß Gott, als er die Welt schuf, wahllos eine Handvoll Steine ins klare blaue Meer warf und als er das Wunder erblickte, das er geschaffen hatte, beschloß er es nicht zu ändern, weil nichts Schöneres geschaffen werden konnte als das Kornati-Archipel.
Die Seefahrt entlang der Innenseite der Insel Dugi otok ist, falls man vom Norden segelt, die Einführung in eine einmalige Wunderwelt. Durch den engen Kanal der kleinen Proversa, der sich zwischen dem Nordkap der Insel Dugi otok und der kleinen Insel Katina öffnet, gelangt man in eine unwirkliche Welt starker Kontraste. Die Sonne blendet mit ihrem silbernen Schein und spiegelt die Kronen der nackten, grau-weißen Berge wider, die von spärlichem Grün durchwoben werden, in dem der Wind rauscht und tost, während er gleichzeitig die Düfte der Salbei und des Meeres miteinander vermischt.
Auf den Hügeln der Hauptinsel sind menschliche Spuren selten, während in den Buchten Steinhäuser und Fischerboote zu sehen sind. Ein Turm ragt in die Höhe, umringt von Ruinen, ein stiller Zeuge aus der Zeit der sarazenischen Piraten. Kilometerlange Steinwände erinnern an das mühselige Leben der Inselbewohner. In den Karsttälern mit Roterde werden Oliven, Feigen und Reben gezüchtet.
Die Kornati-Inseln, zusammengesetzt aus ca. 150 grau-weißen Perlen, ragen aus dem kristallklaren grün-blauen Wasser, dessen schwindelerregende Tiefe eine außergewöhnliche Unterwasserwelt verbirgt: Grotten, Felsen, Höhlen mit roten Korallen, Perlenschalen und vielen Fischarten. Im Gewässer der Kornati-Inseln befinden sich zwei Jachthäfen, der ACI-Jachthafen Piskera und der ACI-Jachthafen Zut. Beide Jachthäfen verfügen über ein Restaurant, Geschäfte und alle nötigen Dienstleistungen. Es gibt viele Buchten, Baie, Meerbusen und kleine Häfen, in denen die Begegnung mit der Urkraft und der Schönheit der Natur auf Robinson-Art erlebt werden kann.
SIBENIK
Zwischen den Inseln Prvic und Zlarin bildet die Küste den schmalen Korridor des hl. Anton, der sich plötzlich zum Meer hin öffnet und an einen See erinnert. Hier befindet sich Sibenik, eine Stadt, die zum ersten Mal im Jahre 1066 in einer Urkunde des kroatischen Königs Kresimir IV erwähnt wird. Die älteste Burg befindet sich auf dem Hügel der hl. Ana, an dessen Fuß die Stadt entstand. Im XII. Jahrhundert erlebte Sibenik eine Zeit der Unabhängigkeit, wonach die Stadt unter die Herrschaft von Byzanz und Venedig fiel. Danach folgte die Herrschaft des ungarisch-kroatischen Königs. Nach dem Jahre 1412 gelangte die Stadt wieder unter die Herrschaft Venedigs. Die Spuren der venezianischen Verwaltung sind im urbanistischen Plan des historischen Stadtkerns sichtbar, im Geflecht der Gassen, die stufenweise um die Festung der hl. Ana hinunterführen. In diesem Teil der Stadt befinden sich die bekanntesten Gebäude: der Foscolo-Palast im gotischen Stil, der Orsini-Palast mit seinem ausgeschmückten Portal, die Barockkirche des hl. Laurentius, während sich am Ufer die Kirche des hl. Dominik befindet. Doch das bedeutendste Denkmal ist sicherlich der Dom des hl. Jakob, ein Meisterwerk von Juraj Dalmatinac, dessen Bau im Jahre 1432 auf den Resten einer romanischen Kirche anfing. Er wurde 1555 beendet und eingeweiht und stellt ein wichtiges Beispiel für die Bauart am Übergang von der Gotik in die Renaissance dar. Daneben befindet sich auch die Stadtloggia aus dem XVI. Jahrhundert. Die ganze Stadt Sibenik ist, wie übrigens auch alle anderen dalmatinischen Städte, ein offenes Blatt der Geschichte, auf dem die Namen berühmter kroatischer und venezianischer Künstler aufgeschrieben sind, die zwischen diesen zwei Küsten lebten und arbeiteten. |