Kapitelübersicht "Camper-Reisen"

 

Der Abschnitt über meine Reisen mit dem Camper umfasst den neuesten Teil meiner Soloreisen. Der Link führt zum derzeit einzigen Inhaltsverzeichnis, der Bildergalerien über meine Camper-Fahrten. Ich hoffe, dass ich in Zukunft auch in diesem Abschnitt weitere Kapitel über Theorie unf Praxis anfügen kann. 

  

SR-Camper - Fahrten

Mikro-Camper - aber dennoch „groß“

 

verfasst 2011 - geändert am 04.12.2011

 

Es ist die verstrichen Zeit, die einen generellen Wandel einleitet, Beim Menschen wird das schlicht Altern genannt. Vorbei sind die wilden Jahre, in denen man noch mit dem Motorrad durch Europa getourt ist. Vorbei auch die Zeiten, in denen man noch mit Einfachzelt und ohne Liegematte, nur mit einem Schlafsack, im skandinavischen Sommer unterwegs gewesen ist. Wenn man älter wird, nimmt man mehr Rücksicht auf seine Gesundheit und und frönt mehr der Bequemlichkeit.

 

Deshalb habe ich im Jahre 2005 von einem zweirädrigen auf ein vierrädriges motorisiertes Transportmittel umgestellt, von einem Motorrad auf ein Wohnmobil. Mit diesem Motorhome gestalte ich heute meine Langstrecken-Reisen durch ganz Europa.

 

Als Soloreisender hatte ich genau gewusst, für wie viele Personen mein Motorhome ausgelegt sein muss. Exakt für eine einzige Person! Weitere Kriterien waren gewesen: Zuverlässigkeit, kostengünstiger Betrieb, unscheinbares Äußeres. Wenn man mit seinem fahrbaren Untersatz nicht protzt, gehen Diebe in der Regel daran vorbei. 

 

So entschied ich mich für einen kleinen grünen Personenwagen, der schon längere Zeit in der Gebrauchtwagenabteilung eines Fiathändlers gestanden hatte: ein Seicento, nur 3,337 m lang. Den Umbau zum „Motorhome“ führte ich selber aus.

 

Mit diesem Camper war ich in den letzten 5 Jahren rund 110.000 km in ganz West-Europa unterwegs und er hatte mich noch nie in Stich gelassen. Außer dem üblichen Kundendienst, einmal im Jahr, erhielt er nur einen neuen Auspuff und der Tank musste erneuert werden, weil er wegen des Salzes auf den Autobahnen und Bundesstraßen hier in Deutschland an den Schweißnähten durchgerostet war. Der Benzinverbrauch liegt über die gesamte Touren-Strecke im Durchschnitt mit knapp 5 l pro 100 km noch in einem sehr günstigen Bereich, wenn man meinen Mikro-Camper mit den anderen Wohn-Ungetümen vergleicht. Er lässt sich auch wesentlich angenehmer fahren, insbesondere in den den engen Straßen und Gassen mediterraner Ortschaften in den bergigen Küstenregionen.

 

Mit diesem Auto falle ich nirgends auf, kann mich überall für eine Nacht hinstellen und mir ist er bequem genug. Ich bin allerdings mit dem Komfort nicht so wählerisch, wie der Camping-Fanclub. Mir reicht ein „Einmannzelt auf vier Rädern“ völlig aus. Ich kann im „Wohnbereich“ sitzen, allerdings nur im Schneidersitz wie in einem Zelt, ausgestreckt schlafen, das ist sehr wichtig und auf einem Zweiflammenherd kochen. Der ist noch ein Überbleibsel aus unserem ersten Campingbus, den meine Frau und ich ab Ende der 1970er Jahre benutzt haben. Eigentlich würde ein normaler Kocher mit einer einzigen Brennstelle völlig ausreichen. Warum aber einen neuen Kocher beschaffen, wenn schon ein noch gebrauchsfähiger vorhanden ist.

 

Ich bin noch nirgends länger als eine Nacht gestanden und zähle mich auch nicht zu den Camping-Freunden. Meist suche ich mir ein einsames Plätzchen irgendwo im Gelände zum Übernachten und genieße die Einsamkeit und die Natur - das Outdoor-Leben eben. Natürlich hat ein Seicento keine Geländewagen-Qualitäten, muss er auch nicht haben. Trotzdem bin ich mit ihm noch überall dorthin gekommen, wo es mir gefallen hat - auch an abgelegene Plätze und in die Einsamkeit. Mit den handelsüblichen Wohnmobilen wäre das alles kaum möglich.