KF-25 - Seekajak-Tour Dalmatien/Kornaten - 9. Tag - 17.08.2015


verfasst 2016 - geändert am 02.05 2016


Die dazugehörenden Kapitel im Reisebericht: „Zum Donnerwetter mit dem Seekajakherz“ von meiner Paddelpartnerin Suomalee findet Ihr bei den „Outdoorseiten“ im Post #23 mit den Überschriften:

„KAFFEETRINKEN AUF LAVDARA“ und „DER SEIGL RUFT“ ---> klicke: “hier“
(Quelle: https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/88614-HR-Zum-Donnerwetter-mit-dem-Seekajakherz?p=1432054&viewfull=1#post1432054)



Bild 01: Der Streckenplan vom 17.08.2015, mit „google-earth“ erstellt.


Etmal: 11,1 km - gepaddelte Strecke gesamt: 142,0 km


Als wir aufgewacht waren, klopften immer noch Regentropfen auf das Vordach. Schöne Bescherung, was tun? In einer Regenpause gingen wir zu einem verlängerten Frühstück, das mit frisch gepflückten Feigen endete, von der Wirtin extra für uns serviert.


Am späten Vormittag riss endlich der Himmel auf, und die Sonne lugte hinter den Wolken hervor. Unsere Ausrüstung hatten wir bereits verpackt, sodass wir uns sehr schnell verabschieden konnten. Die Wirtin schwärmte noch von einem Kiesstrand nördlich von Sali, den ihre Gäste und auch sie selbst des öfteren mit den Segelbooten besucht hatten.


Die Reise ging zunächst an der kleinen Insel Lavdara Mala vorbei und dann östlich von Lavdara nach Nordwesten. Im Südosten von Lavdara entdeckten wir zwei Steinplatten, die zu Übernachtungszwecken geeignet waren. Diese wurden von uns als Optionen abgespeichert.


Zwischenstopp auf der Insel Lavdara

Nord: 43 grd, 56 min, 47 sec - Ost: 15 grd, 11 min, 49 sec


Unsere Übernachtungsstelle von 2011 hatten wir, ohne Umwege zu paddeln, wieder entdeckt und booteten aus. Mal sehen, ob wir noch einmal Möwenschädel aufstöbern werden. Das war, neben der Nostalgie und der Lagerplatzsuche, nämlich ein weiterer Grund, warum wir hier anlandeten.

 


Bild 02: Unsere alte Übernachtungsstelle auf Lavdara mit einem Blick nach Südosten mit dem Küstenstreifen, dem wir gerade entlanggepaddelt waren. Lee hatte natürlich sofort eine verwitterte Schiffsplanke gefunden und sie mir präsentiert. Weil die Ausbeute an Möwenschädeln nicht allzu üppig gewesen war, vereinbarten wir, das schöne Brett mit den markanten Resten von Farbe zum Trocknen auf die Klippen zu legen und es auf unserer Weiterfahrt, die am nächsten Tag erneut über Lavdara führen sollte, eventuell mitzunehmen. Wir hatten geplant, spätestens auf dem Kiesstrand, den uns die Wirtin benannt hatte, zu übernachten (falls wir zuvor nichts finden würden), dann nach Sali zum Einkaufen zu schippern und anschließend hier noch einmal Station zu machen.



Bild 03: Der Blick von Lavdara aus nach Nordwesten. Die kleine Insel am Horizont (in der Mitte des Bildes) ist Tukoscak. Wenn man genau hinschaut, ist eine helle Fläche zu erkennen, die das geübte Auge eines Seekajakers als einen möglichen Lagerplatz vermuten lässt. Vor unseren Booten ist der Kocher schon aufgebaut, für einen Cowboykaffee ...

 


Bild 04: ... der kurze Zeit später in den Tassen duftete. Wir machten uns Gedanken, ob wir nicht aus einem Cowboykaffee einen „Irish-Coffee“ zaubern könnten, verwarfen aber das Ansinnen, weil uns der Irische Whisky und die leicht angeschlagene Sahne gefehlt hatten. Aber wie wäre es mit einem „Bayrisch Coffee“: Cowboykaffee mit Zucker und ... Hopfengold? Na ja, dann erinnerten wir uns an vorgestern und nahmen davon lieber Abstand - aber später, zu einer passenden Gelegenheit, wäre es doch richtig zünftig, einmal ... (Smiley: „Lächeln“)


Wir zogen weiter nach Nordwesten und kamen zu dieser kleinen Insel, die, wie auf dem Bild, zuvor in der Ferne auszumachen gewesen war. Schon vom Wasser aus waren wir von diesem Eiland begeistert und erst recht, als wir ausbooteten und sie als Übernachtungsstelle begutachteten.


Ankunft im Lager auf der Insel Tukoscak

Nord: 43 grd, 57 min, 42 sec - Ost: 15 grd, 10 min, 19 sec


Der Lagerplatz glich dem der „Geburtstagsinsel“, nur etwas kleiner - aber wieder Fläche genug, für unsere Kajaks, und unsere Liegematten und für unsere Ausrüstung aus den Booten, die noch trocknen musste. Wir ließen das alternative Ziel, den Kiesstrand, zugunsten dieses schönen Ortes fallen.



Bild 05: Wir breiteten unsere Sachen in der Nachmittagssonne aus. Lee machte sich auf die Suchen nach Strandgut, „Seigl“ und Schädel, während ich zurückgeblieben war und zu rätseln begann, wie weit die Wetterprognose für heute noch stimmen könnte. In der Früh hat es ja noch geregnet, das war durchaus vorhergesagt. Dem Tag über klarte der Himmel auf, und es schien dauerhaft die Sonne, auch jetzt noch am späten Nachmittag. War nun die erste Schlecht-Wetter-Periode vorbei?

 


Bild 06: Der Lagerplatz mit unseren Kajaks direkt an der Landestelle. Noch war der Himmel klar, aber am Abend zogen Wolken auf, ein böses Omen.


Wir versuchten zunächst, die Nacht nur auf unseren Matten und im Schlafsack zu verbringen. Ich hatte den leichteren Schlaf und vernahm zuerst die Regentropfen, weckte Lee, und sie zelebrierte die Prozedur des Zeltaufstellens im Dunkeln wieder einmal perfekt - im Schein meiner Stirnleuchte. Das spärliche Licht benötigte sie aber nur am Anfang, bis alles Material aus dem Kajak geholt worden war, das Lee aus ökonomischen Gründen in verschiedenen Luken verstaut hatte.


Im Zelt war es warm und stickig, aber nicht mehr feucht, so wie gestern beim Aufwachen, und das war für uns wichtiger als alles andere. Mit der Zeit gewöhnte man sich daran, im Outdoor-Bereich seine durchaus lieb gewordenen gehobenen Ansprüche aus der Zivilisation herunterzufahren - das einfache Leben zu zelebrieren und ... zu genießen. (Smiley: „Lächeln) Ein paar kurze Schauer gingen über uns hinweg, die uns aber jetzt im Zelt „kalt“ und insbesondere trocken ließen.


Anmerkung und Tipp:


Fahrtechnisch gab es keine Probleme, alles war wie am Schnürchen abgelaufen. Alle Überfahrten lagen unter 3 Kilometer bei guter Sicht und das Wetter blieb während des gesamten Törns ruhig.


Zunächst hatten wir vor, auf Lavdara zu nächtigen. Aber die möglichen Liegeflächen waren noch mit Möwenkot verunreinigt, den der Regen noch nicht weggespült hatte. Außerdem war es dort relativ eng, sodass es schwierig gewesen wäre, bei Regen, das Zelt aufzustellen. Wir entschlossen uns für die Weiterfahrt, denn wir hatten letztendlich ein bestimmtes Ziel, den Kiesstrand, von dem die Wirtin so geschwärmt hatte, als Ausweg im Auge.


Checke ich einen Lagerplatz ab, sehe ich mich auch in der Umgebung um, ob es noch eine Ausweichmöglichkeit gibt, falls das Areal aus irgendwelchen Gründen geräumt werden muss, zum Beispiel bei Überflutung, Sturm, Regensturz mit Schlammlawine oder sonstiger Unbill.


Auf den Felsplatten der Insel Tukoscak war genügend Raum vorhanden, auch Ausweichmöglichkeiten weiter oben auf der Insel gab es, die gut zu erreichen waren. Diese Optionen hatte ich bereits bei der ersten Inaugenscheinnahme erkannt und war deshalb mit diesem Lagerort mehr als zufrieden. Im Prinzip konnte er nahezu als perfekt eingestuft werden, zumindest für uns. (Smiley: „Zwinkern“)