KF-14 - Dalmatinische Inseln 2013  - Informationen und Impressionen

 

verfasst 2013 - geändert am 19.08.2013

 

Hier noch ein paar Impressionen und Informationen über das Revier unserer Seekajaktour 2013 zu den Dalmatinischen Inseln und von unserem Nomadenleben. Mit diesem Dutzend von Bildern möchte ich kurz aufzeigen, auf was wir, Suomalee und ich, bei unserer heurigen Fahrt abseits der Zivilisation Wert gelegt und wie wir die Reise durchgeführt haben.

 

 

Bild 01: Die Insel Mali Krbela: klein, wild, unbewohnt, kein Strand - wenig geeignet für Touristen aller Art. Sie hat alle Punkte unserer Checkliste für eine gute Lagerstelle erfüllt (siehe Inhaltsverzeichnis). Das sind ideale Voraussetzungen für uns Kajaker, die autark reisen wollen, insbesondere wenn man weiß, wo die geeignete Ausbootstelle liegt. Hier ein Blick vom Berggipfel gegen Nordosten, hinüber zu Insel Krapanj und weiter zum Festland. Vor 11 Jahren, als ich zu ersten Mal hier vorbeigekommen bin, ist der Hügel auf der Ostseite noch völlig blank und felsig, von der Bora kahlgeschoren gewesen. Obwohl es auf der Ostseite relativ flache Felsplatten gibt, die ins Wasser ragen, ist es dort für einen längeren Aufenthalt nicht günstig. Bei Ostwind (Bora) schlagen die Wellen gerade an diesen flachen Stellen sehr hoch.

 

 

Bild 02: Essen muss sein, wenn es auch Arbeit macht. Das kann man bei entsprechender Vorbereitung natürlich minimieren. Suomalee hat dazu die Speisen zusammengestellt und die speziellen Mischungen in der Regel schon zu Hause portionsweise verpackt. Vor Ort ist dann nur noch etwas gewürfelter Speck ausgelassen und angeröstet worden, für einen deftigen Geschmack und um das vor Ort gekaufte frische Gemüse anbraten zu können. Dann folgt das mitgebrachte „Trockenfutter“ und natürlich Wasser, alles aufkochen, ziehen und quellen lassen - fertig ist der schmackhafte Eintopf ...

 

 

Bild 03: ... hier zum Beispiel: „Gebratene Nudeln“ auf asiatische Art, angereichert mit Frühstücksfleische. Dazu gibt es Tee - manchmal auch „Hopfentee“ (siehe Tasse!) und zum Schluss meist noch einen Digestif in Form von Hopfengold zur besseren Verdauung. In den kleinen Läden der Ortschaften haben wir uns mit Gemüse und mit Obst versorgt, soweit es um diese Jahreszeit angeboten worden ist. Insbesondere Melonen haben es uns dieses Mal angetan.

 

 

Bild 04: Abendstimmungen zum Tagesausklang: Wir bevorzugen eigentlich ein sattes Abendrot, erhoffen wir dann am nächsten Tag schönes Wetter. Mit der Sonne haben wir eigentlich nie Probleme gehabt. Nur einmal am Festland, am Kap Ploca, ist etwa eine Stunde lang Regen gefallen. Interessant ist auch, dass sich die Unwetter durchwegs auf dem Festland abgespielt haben und wir das Schauspiel auf den Inseln aus der ersten Reihe haben beobachten können. Meist lösen sich die Wolken über dem Meer auf, was auf die unterschiedlichen Temperatur- und Druckverhältnisse über Land und dem Wasser zurückzuführen ist. Allerdings sind heuer Maestral und Bora sehr ausgeprägt gewesen. Bei meinen früheren Fahrten ist um diese Jahreszeit eigentlich kaum so starker Wind aufgetreten.

 

 

Bild 05: Der Blick in eine Zisterne: Zisternen, aber auch kleine Bootsanleger waren für uns auf dieser Tour ein sehr beliebter Lagerplatz, weil man kaum eine Vorbereitung benötigt. Einmal die Platte abkehren, fertig ist der Untergrund: flach, eben, ohne scharfe Felskanten, spitzen Steinen oder harte verholzte Grasstengel, die durch den Mattenboden stechen können. Sogar Suomalees selbsttragendes Kuppelzelt hätte bei Bedarf (Regen, Mücken) dort aufgebaut werden können.

 

 

Bild 06: Ein Relikt aus vergangener Zeit: Überall kann man noch Titos große Furcht vor der militärischen Invasion des „Kapitalismus“ bei den Verteidigungsbauten aus der kommunistischen Ära erkennen. Diese „Bunkermentalität“ findet man entlang der gesamten Küste des Balkans, von Italien bis weit runter nach Griechenland. Heute ist der Staat Kroatien umgeschwenkt und gehört seit dem 01.07.2013 zum Europa westlicher Prägung.

 

 

Bild 07: Anlegemanöver: Suomalee geht längsseits zur „Lagebesprechung“, wo wir an diesem Tag unsere Matten auslegen werden. An der Südküste von Solta gibt es zwar viele Buchten, aber keine hat uns so richtig zugesagt. Nachdem wir uns geeinigt haben, an diesem Tag nicht mehr weiter zu paddeln, sind wir zur kleinen Bucht Vela Grabova zurückgefahren, weil uns dieser Lagerplatz mit seinem Anleger noch am besten gefallen hat. Die Entscheidung war völlig richtig, wie der Kommentar zum nächsten Bild zeigt. 

 

 

Bild 08: Der mittlere Arm der dreiteiligen Bucht Tatinja, den wir am nächsten Tag besucht und dort eine Pause eingelegt haben, war von mir als möglicher Lagerplatz markiert gewesen. Ich habe eigentlich nur erkunden wollen, ob man in der Bucht hätte übernachten können. Hier meine Einschätzung: Der Strand ist sehr schmal und auch steil, für zwei Lagerplätze wegen der umfangreichen Räumarbeiten, um zu einer ebenen Liegefläche zu gelangen, wenig geeignet - obwohl das Gelände beim Hineinfahren in die Bucht zunächst äußerst zuversichtlich ausgesehen hat. Allerdings hat sich dann herausgestellt, dass auf dem lichtdurchfluteten Plateau, etwas oberhalb der Bucht, das vom Wasser aus eine nahezu ideale Lagerstelle hat vermuten lassen, ein verfallener Vorratskeller vorhanden ist, der den ganzen Platz eingenommen hat. Ich habe beim Hineinpaddeln in die Bucht schon gedacht, an diesem romantischen Fleckchen noch einmal zu lagern und einen halben Rasttag einzulegen. So können Träume nach näherer Betrachtung sehr schnell zerrinnen.

 

 

Bild 09: Allerdings haben wir dann auf Veli Drvenik einen ebenso schönen Übernachtungsplatz gefunden, an dem wir dann einen zusätzlichen Ruhetag genossen haben. Hier am späten Nachmittag, als sich die Sonne hinter der Steinmauer versteckt und einen angenehmen kühlen Schatten geworfen hat ...

 

 

Bild 10: ... und hier der Sonnenaufgang am nächsten Morgen. Unser kleiner Strand liegt unbeachtet unmittelbar neben der größeren Bucht Solinska (Die Einfahrt erkennt man links im Bild.), in der sich die Charterboote ihr umtriebiges Stelldichein gegeben.

 

 

Bild 11: Auf dem Weg nach Rogoznica: An vier Kaps haben wir, von Mali Drvenik aus kommend, erst vorbeipaddeln müssen, bis wir die Ortschaft erreicht haben. Ich bewege mich gerade auf Kap Nummer 3 (Kap Konj) zu. Langsam beginnt es zu nerven, denn wir haben beabsichtigt, in Rogoznica ausgiebig ein zweites Frühstück zu uns zu nehmen. Aber was lange währt, wird endlich gut und wir haben bekommen, wonach wir uns gesehnt haben.

 

 

Bild 12: Ausgebootet in Srima: Die Kajaks sind auf dem Auto sicher verstaut und der Wagen steht bereit zur Abfahrt. Nach 19 Tagen, in denen wir mit unseren Booten hier unterwegs gewesen sind, ist uns der Abschied schon etwas schwer gefallen, hätten wir doch leicht noch ein paar Tage länger auf dem Wasser ausgehalten.

 

Aber wir haben vereinbart, auch die Hin- und Rückfahrt mit dem Auto zu genießen und nicht zu hetzen. Deshalb haben wir in Slowenien unsere Reise noch einmal unterbrochen und an einem wunderschönen Waldrand das Zelt aufgeschlagen.

 

Suomalee hat dann noch einmal in der Holledau übernachtet. Wir sind eigentlich, nahezu ohne Stau, sehr gut vorangekommen, denn wir sind rechtzeitig aufgebrochen und haben in Österreich (Golling an der Salzach) nur eine kurze Rast eingelegt. Selbst das Nadelöhr München hat uns keine Probleme bereitet, weil wir noch unmittelbar vor dem einsetzenden Berufsverkehr die Münchener Ostumgehung passiert haben. Auf den Autobahnen A 9, A 92, 93, 94 und am Autobahnring A 99 in Richtung Osten und Norden heißt es ab Nachmittag: „Niederbayern-Rallye“ und man hat es praktisch mit einer „geschlossenen Gesellschaft“, aka Stau, zu tun - wenn dann noch der Urlauberverkehr dazukommt ...

 

So haben wir in der Holledau ohne Eile meine Ausrüstung ausräumen und meinen Kodiak abladen und Suomalees Eski vom Salz befreien, auswaschen und säubern können, sodass sie ihren Kajak zu Hause am Wannsee nicht mehr hat extra reinigen müssen ... bevor wir dann zum Abschlussessen gegangen sind. Welches Restaurant haben wir bevorzugt? Natürlich das mit „Kroatischen Spezialitäten“!