|
BG-10 - Der Einstieg in das einfache Leben „draußen“verfasst 2012 - geändert am 22.09.2012
In vielen Beiträgen wird bei den „Outdoorseiten“ (meinem Parallel-Universum) darüber diskutiert, ob es sinnvoll sei, einen Kurs zu belegen, um eine Fertigkeit zu lernen, die man im Outdoorbereich unbedingt benötigt. - Wenn man die Anfänge des „modernen Lebens in der Natur“ vom Kriegsende bis das Ganze zum Boom mutiert und in Kommerz ausgeartet ist, betrachtet, hat es über dieses Thema kaum Lesestoff und Kurse schon gar nicht gegeben.
Nur in den Jugendgruppen, wie zum Beispiel bei den Pfadfindern, Neudeutschen, der Arbeiterjugend usw. ist es damals möglich gewesen, etwas über das Leben draußen zu erfahren. Mit dem Zurechtkommen in der freien Wildbahn, eventuell auch mit dem Survival sind diejenigen, damals meist unbedarfte Städter, zwangsweise zum ersten Mal konfrontiert worden, wenn sie ihren Wehrdienst ableisten haben müssen. Mit dem in der Grundausbildung Gelernten ist man dann aber in der Lage gewesen, sich im Gelände zu bewegen, dort zu leben und sich zurechtzufinden.
Idealer, umfassender und billiger habe ich noch keine Survivalkurse kennengelernt, als die in der Jugendgruppe in unserem Internat und insbesondere dann während meines Grundwehrdienstes. Allerdings hat man sich dort schon ein wenig engagieren müssen, um das alles aufnehmen und behalten zu können, wenn man nicht die Zeit ungenützt hat absitzen wollen, so wie es aber leider die meisten Wehrpflichtigen getan haben.
Wer einmal beim Militär bewusst und mit Überlegung ein „Russenloch“ gegraben hat, braucht keinen teuren Lehrgang oder schriftliche Anleitung, wo und wie er eine Schneehöhle bauen muss, um bei einem Schneesturm in den Fjells Skandinaviens überleben zu können .Derjenige kann dann nur noch müde lächeln, wenn von einem angeblichen „Nordic-Experten“ hier behauptet und von einem anderen „Skandinavien-Spezialisten“ gleich im nächsten Beitrag das obendrein noch zynisch bestätigt wird, den Windschutz im „Lee“ der Schneehöhle zu errichten! Daher gebe ich immer wieder den gut gemeinten Hinweis, generell alle, auch meine, in Foren postulierten Behauptungen mit seinem eigenen kritischen Menschenverstand sorgfältig zu überprüfen, denn auch die selbst ernannten Fachleute können irren, insbesondere in unserer schnelllebigen Zeit.
Wie ich das Paddeln in einem Kajak gelernt habe, ist in dem Beitrag KP-01 - „Meine Erfahrungen beim Erlernen des Paddelns“ beschrieben.
Erst im letzten Quartal des vorigen Jahrhunderts hat so richtig der Outdoor-Boom eingesetzt. Da sind die Kurse für das Leben draußen wie Pilze im Spätsommer aus dem Boden geschossen und moderne „Trapper“, militärisch geschulte „Einzelkämpfer“ und berufsbedingte „Abenteurer“ haben Lehrgänge angeboten: für Gegenden wie auf dem flachen Land, den Bergen oder dem Wasser und für Aktionen zu Fuß, mit dem Fahrrad, Motorbike, Motorhome, Geländewagen oder mit einem Boot auf Fluss, See und Meer. Handel und Gewinnerzielung hat in der Outdoor-Branche Fuß gefasst.
Für jede nur erdenkliche Outdoor-Sportart kann man heute eine Schulungsmaßnahme buchen, in der einem alles Nötige beigebracht wird ... mit mehr oder weniger großem Erfolg. Auf dem Buchmarkt erhält man zur Zeit eine riesige Auswahl von Unterrichtsmaterial, auch mit so kuriosen Titeln wie: „How to Shit in the Woods - Basiswissen für draußen“. (Smiley: „zwinkern“)
Viele, die einmal eine längere Wanderung, heute wird das natürlich „Trekking-Tour“ genannt, eine spektakuläre Seekajak-Reise, erfolgreich oder auch nicht, durchgezogen haben, schreiben ihre Erlebnisse nieder, gebe ihre Erfahrungen und Ratschläge in einem Buch, auf Video oder bei Vorträgen preis und versuchen als Berufsabenteurer damit Geld zu verdienen, zumindest die Unkosten hereinzuholen. Das ist in meinen Augen legitim und sinnvoll - bei entsprechender Gegenleistung an guter Unterhaltung und handfesten Informationen. Dass es aber auch noch ohne dem Anwerfen der Gelddruckmaschine geht, zeigt gerade dieses Forum der „Outdoorseiten“ mit seinen umfangreichen Reiseberichten und breit gefächerten Info-Teilen. Hier engagieren sich in der Regel noch die echten Individualisten, die ihr Wissen und Erfahrungen ohne den Blick auf den Geldbeutel zu werfen, noch kostenlos an Interessierte weitergeben möchten, und das ist, meiner Meinung nach, gut so.
Natürlich hat sich auch die Ausrüstungsindustrie um den leidgeplagten Städter angenommen, der unbedingt sein in einem Survival-, Bushcraft-, Treckking-, Kajak- oder Outdoorkurs erlerntes Wissen und Können (heute „Know-how“) unbedingt ausprobieren und demonstrieren will.
(Ironie an) Was haben wir uns nicht alles im aktiven Berufsleben anhören müssen, wenn manche Manager und Führungskräfte von ihrem von der Firma gesponserten Survival-Training in den Pausen geschwärmt, vom einfachen Leben erzählt und die in dem Kurs erlernte Teamfähigkeit gepriesen haben. Genau das Erlernen, Begreifen und Praktizieren der Teamfähigkeit war der eigentliche Grund, warum die oberste Führungsriege des Unternehmens diese zwar meist studierten, von der Praxis aber überwiegend völlig ahnungslosen, mit minimalen Menschenkenntnissen ausgestatteten Leute auf solche Events geschickt hat - damit diese nachher ihre Mitarbeiter in entsprechender Weise erfolgreich führen und motivieren können! Allerdings haben wir spätestens nach dem nächsten Führungskräfte-Meeting feststellen müssen, dass das Survival-Training und das Erlernen der Teamfähigkeit für den größten Teil der Mitglieder dieser „Elite-Truppe“ im mittleren Management vergeudetes Geld gewesen, alles dann doch beim Alten geblieben und von der ganzen Aktion nichts weiter übernommen worden ist, außer die Erinnerung an einen abwechslungsreichen Abenteuer-Urlaub auf Kosten der Firma. (Ironie aus)
In den Anfängen des Wanderns sind wir Jugendlichen mit den üblichen, aber schon älteren, abgetragenen Klamotten und irgendwelchen festeren Halb- oder Turnschuhe losgezogen. Stabile Militärsachen sind in dieser Zeit der 1960er Jahre für uns damals reiner Luxus und kaum zu bekommen gewesen. Heute ist es genau umgekehrt: Militärausrüstung gehört jetzt zu den einfachsten Einsteiger-Sets, ist bei vielen Outdoorfreaks als Primitivlösung verpönt und wird durch teure Spezialartikel diverser Outdoor-Ausstatter mit wohlklingenden Namen und markanten Firmenlogos ersetzt, die überdimensional auf den oft in Billiglohnländern hergestellten Produkten prangen. In der Regel und wenn möglich trenne ich diese abartige Werbung von den wenigen teuer erstandenen Klamotten ab, denn ich möchte nicht als wandelnde Litfaßsäule durch die Gegend laufen. Aber da scheiden sich heutzutage eben die Geister. Für viele sind gerade diese protzigen Labels wichtige Statussymbole.
Im einfachen Leinenrucksack (Ich besitze meinen aus dieser Zeit noch immer als Erinnerungsstück.), der heute wieder aus leichterem Material gefertigt, als „Ultra-Light-Back-Pack“ eine Wiedergeburt erfährt, haben wir unsere Reserveklamotten und etwas Wärmeres zum Anziehen transportiert, einen alten Regenschirm als einzigen Nässeschutz (Dieser einfache Schirm steckt bei mir heute im Seitenfach meines altmodischen, aber immer noch benutzten Kraxen-Rucksacks.), etwas zum Essen und Trinken, ein kleines billiges Baumwoll-Hauszelt in Einwandausführung (Heute gibt es wieder solche Dinger in Plastik und heißen neuhochdeutsch: „Tarp-Tent“.) oder eine einfache Segeltuch-Plane (heute als „Single- oder Two-Pole-Tarp“ bezeichnet) mitgenommen, haben einen ausrangierten alten Alu-Kochtopf aus der Nachkriegszeit als „Alu-Tech-Hiking-Pot“ dabei gehabt und als Kocher hat eine kleine, leere, flache Konservendose gedient, in die wir etwas Spiritus geschüttet und auf drei Steinen als Ständer den Topf darüber gestellt haben (Heute heißt die ordinäre Brennschale modern: „Open-Flame-Alcohol-Stove“). Als Schlafsack haben wir eine oder je nach Witterung zwei Decken zusammengerollt (Der Outdoor-Begriff dafür lautet: „Bed-Roll“.) oben auf den Rucksack festgeschnallt und bei Gebrauch in der Nacht mit dem speziellen Wickelverfahren der Pfadfinder in der Decke warm geschlafen, auf einem „Groundsheet“, bestehend aus einer zugeschnittenen alten LKW-Plane, Persenning oder, als „Ultralight-Ausführung“, aus einer ausrangierten Tischdecke aus Wachstuch, die als Bodenplanen gedient haben. Unser „Survivalmesser“, mit einer Länge von 10 bis15 Zentimeter, mit dem wir in den Anfängen unseres Wanderns alles geschnitten haben, ist aus der Messerschublade in Mutters Küche, manchmal illegal, zweckentfremdet worden. Ach ja, als Wanderstab haben wir einen geraden, etwas über mannshohen (ca. 2 m und 3 cm dick) Weiden- oder Haselnuss-Stecken abgeschnitten. Mit dessen Hilfe sind auch von uns trockene Bach- und Graben-Überquerungen möglich gewesen, ohne eine passende Furt oder Brücke suchen zu müssen, ähnlich dem „Padstockspringen“ der Niederländer und Ostfriesen. Heute müssen es ja unbedingt „Trekking-Poles“ sein.
(Ironie an) Heißt das „Padstockspringen“ schon neuhochdeutsch:„Hiking-Pole-Jumping“ und hat es bereits in den Outdoorkreisen als extravagante Bachüberquerungsmethode Einzug gehalten? - Im Notwehrfall kann man unseren Wanderstecken gegen zwei- und vierbeinige Angreifer sogar als Prügel einsetzen. Solche Stäbe werden auch „Maru-Bo“ genannt, das ist dieses Mal ausnahmsweise japanisch, weil die nordamerikanische Ourdoor-Industrie und die dortigen -Foren sich bei der Selbstverteidigung lieber mit „Tactical-Knives“ und sonstigen martialischen Gegenständen wie dem „Rambo-Survival-Sword“ oder „Arkansas-Toothpick“ beschäftigen und für so ein einfaches, kostenloses Allround-Hilfsmittel noch keinen passenden neuhochdeutschen Ausdruck kreiert haben. Aber das wird sicherlich noch kommen, wenn ein Produzent auf diese uralte, aber geniale Idee erst einmal gestoßen, seine Gewinnrechnung erfolgreich verlaufen ist und er die entsprechenden Kundenanalysen durchgeführt hat. Der Rest ist dann reines Marketing! Es gibt heutzutage genügend Menschen, die auf solche angeblichen Neuerungen abfahren. (Ironie aus)
In den Anfängen hat das wenige völlig ausgereicht und auch wunderbar funktioniert! - Und heute ...?
Die Kenntnisse über das Wandern und das Wissen über die Pfadfinder hinaus haben wir, damals noch als wissbegierige Jugend und weit ab von der Null-Bock-Generation, uns selber beigebracht, (neuhochdeutsch: „learning by doing“) oder wir haben uns unsere Weisheiten in Büchereien und Bibliotheken zusammengesucht: Knoten aus Lehrbüchern über die Seefahrt, Erste Hilfe aus den Veröffentlichungen des Roten Kreuzes, Rezepte aus Mutters Kochbuch, Informationen über Wald und Feld aus Jagd-Büchern und -Zeitschriften usw. Alles andere war Allgemeinbildung und das, was man in der Schule so nebenbei gelernt hat. Anfangs hat man gar nicht gedacht, dass man das ordinäre Schulwissen beim Outdoorleben so gut gebrauchen kann. Nicht nur die Hauptfächer Mathematik, Physik, Chemie und die Universalsprache Englisch, sondern auch die Nebenfächer wie Geschichte, Biologie und Geographie haben wir in unser Hobby mit eingebunden. Mit dem Finger auf dem Atlas sind wir oft in unseren Träumen von Welt- und Forschungsreisen versunken, nachdem wir etwas von Marco Polo, Humboldt, Amundsen oder Nansen gelesen haben. Kartenkunde und den Umgang mit einem Kompass hat ein jeder von uns sowieso im Unterricht gelernt und in der Jugendgruppe vertieft. Da hat unser Grundwissen für das Leben draußen ausgereicht. Den Rest haben wir uns mit dem Sammeln von Erfahrungen erworben. Im Gegensatz zu heute haben wir dazu keinen Spezialkurs belegen, keinen Survival-Event im Fernsehen konsumieren oder im Internet in den einschlägigen Foren surfen müssen.
Bis auf ein paar tiefere Kratzer, Schnitte in den Finger und einmal einen verstauchten Fuß sind alle anderen Verletzungen harmlos verlaufen. Allerdings haben wir auch nicht die Grenzen in Bezug auf Sicherheit ausgelotet, wie es scheinbar in der heutigen Zeit dank der verbesserten Ausrüstung durch die florierende Outdoorindustrie und eben durch diese Spezial-Kurse selbst ernannter, mehr oder weniger „kompetenter“ Veranstalter ja der Fall ist (Beispiel für Kompetenz: rücksichtsvoller und pfleglicher Umgang mit den Ressourcen der Natur: Mini-Lagerfeuer mit Bruchholz meist in flachen Gruben, versus Baumfällen und Holzspalten mit dem Survivalmesser, neuhochdeutsch: „batoning“, für ein überdimensionales, rauchendes Grünholz-Lagerfeuer). Werbeaussagen,die sich ausschließlich der Superlative bedienen, wiegen unerfahrene Outdoorler und Einsteiger in unbekümmerte Sicherheit, mit oft katastrophalen Ergebnissen in der Praxis.
Wir habe aber auch nie einen Rettungsdienst benötigt oder uns mit einem Hubschrauber aus einer vertrackten Situation herausfliegen lassen. Heute kommt das ja sehr häufig vor. Trotz all dieser Ausrüstung und den Kursen scheint es mit der Selbsthilfe bei den meisten Leuten, die sich neuerdings draußen aufhalten, sehr im Argen zu liegen (Tenor: Handy reicht, um Hilfe zu holen!).
Jeder soll nach seiner Art in und durch die Natur ziehen, der eine mit einem Maximum, der andere mit einem Minimum an Ausrüstung, UL oder UH ist meines Erachtens völlig irrelevant und unterliegt keinem Dogma. Jeder sollte auch so viel Wissen parat haben, dass er sich in einer Notsituation, zumindest im zivilisationsnahen Gelände, selber helfen kann. Jeder soll selber entscheiden, wie er zu den notwendigen Kenntnissen gelangt, der eine durch autodidaktisches Lernen und gewonnener Erfahrung, der andere eben in Kursen.
Aber jeder, der sich in der Natur bewegt, sollte sich zu dieser Natur bekennen und mit der Natur im Einklang leben. Das heißt für mich: Ich halte mich in der Natur auf und nutze sie, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen! Die Einschränkung des „Jedermannsrechts“ in Skandinavien beweist aber genau das Gegenteil! Haben da die einfallenden, vom Outdoor-Boom verseuchten Horden aus dem Süden nicht auch ihr Scherflein dazu beigetragen? Lieber Leser und Skandinavien-Touerer, mal ehrlich: Noch nie das im Survivalkurs Gelernte angewendet? (Jetzt folgt der Smiley: „entwaffnendes Lächeln“ für diejenigen, die sich betroffen und angegriffen fühlen.)
Nebenbei bemerkt: Natürlich verschließe ich mich nicht moderner Ausrüstung, sofern ich sie, gegenüber unseren alten Sachen, als praktischer, sinnvoller und besser einschätze. Zum Beispiel verwende ich beim Seekajaking anstelle der alten, schweren Luftmatratze heute eine sich selbstaufblasende Schaumstoff-Matte (ähm - „Self-Inflating-Mat“) mit dem halben Gewicht und die Decken sind durch einen Kunstfaserschlafsack, einen sogenannten „Two-Layer-Hollofil-Fiber-Sleeping-Bag“ (zumindest hat das so in der Typenbeschreibung des Katalogs gestanden) ersetzt.
Allerdings verzichte ich beim Tarp auf teure, extrem leichte Qualität und greife lieber auf eine kräftige, stabile Baumarktfolie für 5 Euro zurück, denn wenn es einmal wieder bei einem Sturm von einer Steilklippe zwar kleine, aber spitze und sehr scharfkantige Steine regnet, ist meine Baumarktplane manchmal durchlöchert, aber mit Klebeband noch reparierbar. Die empfindlicheren, über 10-mal so teureren Qualitätstarps mit den wohlklingenden Namen dürften nach solchen Steinschlaggewittern wohl kaum mehr funktionstüchtig sein. Siehe dazu meine Lagerplatzbilder und Beschreibungen mit dem Tarp aus dem Baumarkt, das drei Seekajak-Langfahrten von insgesamt über 8.000 km überstanden hat und heute noch als Abdeckung für meinen Brennholzvorrat brav seinen Zweck erfüllt.
Anstelle eines Faltbootes, eines ultraleichten Carbon- oder edlen Holz-Kajaks setzte ich bei meinen Seekajaktouren heute robuste, schwere PE-Boote, früher GFK-Kajaks, ein, die ich als Solopaddler beim Ein- und Ausbooten auch vollbeladen über Stock und Stein schleifen kann.
Jeder einzelne stattet sich eben nach seinen Prämissen aus. Nur sollte man sich nichts diktieren lassen und gegen tendenziöse Einflüsse von „außen“ absolut resistent sein! Wenn man aber das riesige Angebot an Ausrüstung betrachtet, entwickelt sich bei Leichtgläubigen daraus zwangsweise eine „Überrüstung“, die mit einem sinnvollen, praktischen Equipment nichts mehr gemein hat.
Soweit meine persönliche einseitige Darstellung über das Leben draußen, mag der eine als Minimalist kopfnickend zustimmen oder der andere als Ausrüstungsfetischist den Kopf schütteln und meine einfache Lebensweise verteufeln. Mit diesen Erinnerungen will ich hier nur aufzeigen, wie wir vor über 50 Jahren unser Outdoor-Leben begonnen haben und wie ich es heute noch in seinen Grundelementen praktiziere. Im Prinzip ist alles schon einmal da gewesen. Nur heute erfahren die alten Ausrüstungsgegenstände in neuen, sicherlich besseren Kleidern (Material und Technik) ihre Renaissance.
Das Alles haben wir damals mit Enthusiasmus und Willenskraft auf dem autodidaktischen Weg erreicht, mit einer Ausrüstung, die wir meist selbst entworfen und dann auch gebastelt haben, noch ohne Fachmagazine, mit spärlichen Fachbüchern (meist nur Reisebeschreibungen) und ohne den Outdoor-Foren im Internet, die man heute einfach befragen kann und dann meist maßgeschneiderte Ergebnisse durch die antwortenden Forenmitglieder erhält, ohne sich selbst allzu sehr anstrengen zu müssen. Bis jetzt habe ich für meine Reiseplanungen allerdings noch keine Internet-Anfrage stellen müssen, was ich mit meinen 3 Wochen Urlaub anfangen soll. (Smiley: „grinsen“)
Vielleicht kann der eine oder andere Leser aus dem oben Geschriebenen etwas Sinnvolles, Praktisches herauspicken - oder sich darüber nur seine eigenen Gedanken machen. Es würde mich freuen.
PS: Ich habe eigentlich nichts gegen Anglizismen, wenn sie sinnvoll sind, aber man sollte es auch nicht allzu sehr übertreiben, haben wir alle doch schon erhebliche Probleme mit unserer eigenen „deutschen“ Rechtschreibung! Darum habe ich es in diesem Beitrag etwas mehr auf den Punkt gebracht.
Wenn ich dieses Mal verbal ein wenig übertrieben habe und sich eventuell einige Leser angesprochen fühlen, bitte ich um Verständnis, wenn ich die mir aufgefallenen Auswüchse, die sich in ein Forum einschleichen, entsprechend kommentiere. Mir ist in letzter Zeit vermehrt die trendige Art des „Sich-Bedienenlassen“ aufgestoßen, ohne sich zuvor selbst über das Problem Gedanken gemacht zu haben - in dem zugespitzten Sinne wie: Ich benötige einen Schlafsack! Sagt mir, welcher ist der beste, billigste, leichteste! - oder: Ich plane eine Trekking-Tour nach Amerika! Informiert mich über die schönste Route mit der billigsten und bequemsten Anreise! Ich bin der Meinung, ein wenig mehr eigenes Engagement sollte man schon erwarten können. Ein Outdoorforum ist ein ständiges Geben und Nehmen von Informationen durch die Forumsmitglieder - und das beinhaltet eben, dass der, der nimmt, auch gibt. |