| BG-06 - Sicherheit - Tradition und Moderne
verfasst 2011 - geändert am 30.11.2011
Dass ich Anhänger des „Althergebrachten“ bin, resultiert aus meiner Vorliebe für das Survival. Eine Landkarte ist sicherer und auch beständiger als ein Navi oder GPS-Gerät, es sei denn, man zweckentfremdet die Landkarte als Anzündhilfe für ein Lagerfeuer oder ein Sturm entführt sie auf Nimmerwiedersehen, was mir auch schon einmal passiert ist. Gut wenn sich dann die einzelnen Kartenblätter überschneiden und der Verlust dadurch minimiert worden ist.
Gibt das Navi aber seinen Geist auf, hat der Anwender schon größere Probleme, weil er dann sein gesamtes Kartenmaterial verloren hat, es sei denn, er führt ein Ersatzgerät mit. Ähnliches gilt für die Standortbestimmung mittels GPS. Ist das Gerät defekt, die Batterien/Akku leer oder beim Seekajaking abgesoffen, hat jemand, der sich nur auf diese Technik verlassen hat, die allergrößten Schwierigkeiten, die bis zur Katastrophe führen können, was ja die Unfälle in der letzten Zeit immer wieder zeigen und beweisen.
Wenn ich mich mit Karte und Kompass auskenne, ich weiß, wie ich einen Fishline-Sextanten bauen, bedienen und auch ohne Technikhilfen berechnen kann, bin ich von der modernen digitalen Technik und sogar vom ordinären Taschenrechner, ohne den von den jüngeren Generation scheinbar keiner mehr auskommen kann, unabhängig! Zumindest beruhigt es ungemein, wenn ich mich zusätzlich der EDV und ihren navigatorischen Anwendungen bediene.
Gleiches gilt auch für die Sicherheitsausrüstung auf Wintertouren. Eine Schneeschaufel ist meines Erachtens wichtiger, als ein Zelt, ein Windsack oder dergleichen an „Überlebens-Utensilien“. Wenn man das alles zusätzlich mitschleppen will, warum nicht, das ist völlig in Ordnung und dient als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme! Ich habe mich aber sehr gewundert, dass das Wissen über das Graben einer Schneehöhle bei vielen fehlt, die sich im Winter draußen aufhalten.
Jeder Wehrpflichtige, egal ob westlich oder östlich des ehemaligen eisernen Vorhangs, musste einmal in seiner Dienstzeit ein „Russenloch“ graben. Dieses Russenloch ist nichts anderes als eine „Kantengrube“ im Schnee, nur dass bei dieser zivilen Variante die Aushöhlung nicht gegen den feindlichen Beschuss gerichtet ist, sondern gegen den Wind. Meiner Meinung gehört die Kenntnis dieser Technik zum Basiswissen, wenn man sich auf eine Wintertour begibt.
Beim Essen ziehe ich ehrlich gesagt ein saftiges Steak und eine Halbe Bier einem gebrühten Tee aus frisch gepflückten Brennnesseln und einer Pfanne voll gerösteter, knackiger Maden vor, wenn auch beide Varianten annähernd vergleichbare lebenswichtige Bestandteile und Brennwerte aufweisen.
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