| BR-02 - Eintopf-Allerlei, im Hobo-Feuertopf auf Holz und Spiritus
verfasst 2013 - geändert am 03.10.2013
Als eine weitere Variante meiner Outdoorküche stelle ich mein Eintopf-Allerlei vor. Für dieses Gericht verwende ich überwiegend meinen Hobo-Feuertopf, aka Gugelhupfform, das ideale Gerät für diese Art zu kochen. Einzusehen sind meine Beiträge über die Feuertöpfe unter BK-09 - „Meine Hobo-Feuertöpfe - Teil 1: Großer Feuertopf“ und unter BK-10 - „Meine Hobo-Feuertöpfe - Teil 2: Kleiner Feuertopf“.
Bild 01: Mein Hobo-Feuertopf in voller Aktion. Hier der mittlere „Feuertopf“ mit 1,5 l Inhalt auf meinem großen Hobo-Ofen. Die Flammen sind natürlich überdimensional und nur dem Photo gezollt. In der Realität reicht ein wesentlich kleinerer Hobo-Ofen im Bereich der Edelsstahl-Besteckkörbe als Brennstelle völlig aus, wie auf den nachfolgenden Bildern zu erkennen ist.
In mein Eintopf-Allerlei kommen neben verschiedene Sorten Fleisch (vom Schwein, Rind, Geflügel, Lamm, Wild usw.) alle Arten von Gemüse, die man saisonal bekommt, ebenso Kartoffeln, eventuell Pilze, wenn ich sie finde und auch kenne.
Fleisch, Gemüse, Kartoffel, Pilze sollten ungefähr im gleichen Verhältnis gemischt werden. Dies ist aber in keiner Weise bindend! Je nachdem was ich bekomme - alles landet im Topf, allerdings sollte keine Zutat zu stark dominieren.
Petersilie, Schnittlauch und sonstige Kräuter, alles in getrockneter Form, mische ich bereits zu Hause und fülle sie in einen Zip-Beutel oder in eine leichte Kunststoffbüchse. Besser schmecken natürlich frische Kräuter, wenn man sie bekommt oder findet.
Beispiel für ein Basis-Allerlei in Richtung Pichelsteiner
Zutaten für 1 Portion bei sehr hohem, für 2 Portionen bei normalen Energiebedarf:
250 g Fleisch (Schwein, Rind) → 284 kcal 250 g Kartoffeln → 215 kcal 250 g Gemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing, Zwiebel) → 95 kcal 20 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 172 kcal 1/2 l Fleischbrühe (2 Brühwürfel à 10 g auf 0,5 l Wasser) → 40 kcal Gewürze: Kümmel - ferner Petersilie, Schnittlauch usw.)
Energiemenge: ca. 806 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 1290 g
Zubereitung:
Fleisch, geputztes Gemüse und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und mit etwas Kümmel vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Auf dem Hobo-Ofen in einem Metallhaferl 1/2 l Wasser mit zwei Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die kräftigere Brühe ersetzt mir die Gewürze. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss fein geschnittene Kräuter hinzufügen, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken.
Variationen:
Im Prinzip ist das Eintopf-Allerlei eine dicke Fleisch-Gemüse-Suppe, Das heißt, man kann dieses Gericht nach eigenem Gutdünken gestalten. Welches Gemüse, auch Pilze und welches Fleisch, eventuell auch mit Fisch anstelle des Fleisches (in die Richtung Bouillabaisse, aber als Eintopf), bleibt jedem selbst überlassen. Je vielfältiger die Zutaten, desto abwechslungsreicher wird das Allerlei.
Im Outdoor- und noch intensiver im Survivalfall, kommt es darauf an, welche Nahrungsmittel man vorfindet. Überlebensspezialisten führen auch aus, dass Kochen wesentlich effektiver und gesünder sein soll, als Braten oder Grillen, weil in der Suppe die meisten lebenswichtigen Nährstoffe erhalten bleiben, ein schonendes Garen vorausgesetzt.
Anwendungsbeispiel: Eintopf-Allerlei mit meinem kleinen Feuertopf (Gugelhupfform mit 900 ml Inhalt) auf dem Hobo-Ofen mit Sicherheits-Spirituskocher
Zutaten für 1 Portion bei hohem Energiebedarf:
50 g Schweinefleisch → 54 kcal 100 g Knackwurst → 312 kcal 150 g Kartoffeln → 129 kcal 200 g Gemüse (Zwiebel, Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing) → 76 kcal 10 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 86 kcal 1/4 l Fleischbrühe (1 Brühwürfel à 10 g auf 0,25 l Wasser) → 20 kcal Gewürze: Kümmel - ferner Petersilie, Schnittlauch, Kräutermischung „provencial“
Energiemenge: ca. 677 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 770 g
Zubereitung:
Fleisch, geputztes Gemüse und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und alles mit etwas Kümmel und der getrockneten Kräutermischung (Petersilie, Schnittlauch, Kräuter der Provence) vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Auf dem Hobo-Ofen in einem Metallhaferl 1/4 l Wasser mit einem Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken - fertig.
Hinweis: Verwendet man im Hobo-Ofen den Sicherheits-Spirituskocher reicht eine Spiritusfüllung mit 70 ml in der Regel zum Garen aus (ca. 40 min). Damit sich die Hitze am/im Feuertopf staut und ein gesicherter Kochvorgang stattfinden kann, ist der Kamin mit einer mit Wasser gefüllten Metalltasse abzudecken. Zugleich wird dabei das Abwaschwasser heiß.
Bild 02: Alles was man für das Eintopf-Allerlei benötigt: links der Feuertopf/Gugelhupfform (900 ml Inhalt), in der weißen Porzellanschüssel das bereits zugerichtete Kochgut (Schweinefleisch, Knackwurst, Zwiebel, Karotten, Sellerie, Wirsing, Kartoffel, Kräutermischung, Kümmel), darüber in der Edelstahltasse 1/4 l Wasser mit einem Brühwürfel, darüber das Griebenschmalz, rechts das Kochgerät mit einem Sicherheits-Spirituskocher als Feuerung, dahinter der Deckel mit dem Ausschnitt für den Kamin (bei Holzfeuerung zum Nachfüllen),
Bild 03: Die Gugelhupfform wird mit dem Griebenschmalz satt ausgestrichen. Alternativ kann man auch Speisefett, Butter oder Öl verwenden, das, was man eben dabei hat.
Bild 04: In der Edelstahltasse wird die kräftige Instant-Fleischbrühe aufgekocht ...
Bild 05: ... während der Feuertopf mit der Fleisch-Gemüse-Mischung aufgefüllt wird. Darüber wird dann die kochende Brühe gegossen und der Feuertopf auf den Hobo-Ofen gestellt.
Bild 06: Der kleine Feuertopf mit Deckel versehen in Aktion: Wenn der Kamin offen ist, geht sehr viel Hitze verloren. Deshalb stelle ich auf den Kamin die Edelstahltasse mit Wasser, um ihn abzudecken, damit der Kochvorgang weiterläuft. Gleichzeitig wird dabei das Abwaschwasser heiß. Diese Maßnahme ist nur bei der Verwendung des Sicherheits-Spirituskocher erforderlich. ...
Bild 07: Kochkontrolle. Der Eintopf köchelt vor sich hin, so wie es sein soll. Ein Umrühren ist während des Garens nicht notwendig.
Bild 08: Nach rund kurzen 20 Minuten ist mein Eintopf-Allerlei fertig zum Verzehr. Ich persönlich mag die einzelnen Zutaten herausschmecken. Daher würze ich mein Allerlei ausschließlich nur mit meiner Kräuter-Mischuung (Schnittlauch, Petersilie usw.).
Bild 09: Das fertige Gericht ist serviert. Draußen in der Natur geht es natürlich ein wenig einfacher zu. Alleine esse ich aus dem Topf. Man muss ja nicht noch einen Teller zusätzlich mitschleppen.
Anwendungsbeispiel: Mein Holzhacker-Allerlei im mittleren Feuertopf (Gugelhupfform mit 1,5 l Inhalt) auf dem Hobo-Ofen mit Holzfeuerung
Zutaten für 1 Portion bei hohem Energiebedarf:
150 g Fleisch (Schwein, Rind) → 170 kcal 150 g Kartoffeln → 129 kcal 200 g Gemüse (Karotten, Lauch, Sellerie, Wirsing, Zwiebel) → 76 kcal 150 g Pilze (Goldröhrling, Champignon) → 30 kcal 20 g Griebenschmalz (zum Ausstreichen der Gugelhupfform) → 172 kcal 1/2 l Fleischbrühe (2 Brühwürfel à 10 g auf 0,5 l Wasser) → 40 kcal Gewürze: Kümmel - ferner Selleriekraut, Petersilie, Schnittlauch, Kräutermischung „provencial“
Energiemenge: ca. 617 kcal bei einem Gewicht des rohen Kochguts von rund 1190 g
Zubereitung:
Fleisch, geputztes Gemüse, ohne Wasser gereinigte Pilze und geschälte Kartoffeln in kleine Stücke schneiden, Selleriekraut (wenn vorhanden) fein hacken und alles mit etwas Kümmel und der getrockneten Kräutermischung (Petersilie, Schnittlauch, Kräuter der Provence) vermengen. Mit dem Griebenschmalz die Gugelhupfform satt ausstreichen. Die Mischung in der Form gleichmäßig verteilen. Den Hobo-Ofen anheizen. Wenn das Holz gut brennt, in einem Metallhaferl 1/2 l Wasser mit zwei Brühwürfel zum Kochen bringen und die Mischung mit der kochenden Brühe übergießen. Die Gugelhupfform mit Deckel verschließen und auf den Hobo-Ofen stellen. Bei schwacher Hitze garen lassen. Nach 20 Minuten nachsehen, ob das Gemüse weich, aber noch bissfest ist. Zum Schluss, je nach Belieben, zusätzlich mit Gewürzen abschmecken - fertig.
Hinweis: Bei einem Holzfeuer wird das Brennholz über den Kamin nachgeschürt. Die Länge des Holzes soll kleiner als die Höhe des Hobo-Ofens sein, damit er nicht verstopft. Der Deckel dient zugleich als Schutz, dass beim Nachlegen kein Brennmaterial in das Kochgut fällt.
Bild 10: Die Zutaten für mein Holzhacker-Allerlei In der Edelstahlschüssel bereits die zugerichtete Fleisch-Gemüse-Mischung, auf dem Schneidbrett gerade im Garten gefundene Pilze, die noch zusätzlich klein geschnitten und zugemischt werden.
Bild 11: Die Instant-Fleischbrühe wird wieder in einem Metallhaferl gekocht und über die in der mittleren Gugelhupfform gleichmäßig verteilte Fleisch-Gemüse-Pilze-Mischung gegossen.
Bild 12: Der Feuertopf während des Garens. Im Gegensatz zum Sicherheits-Spirituskocher kann ich hier die Temperatur leichter regeln, indem ich je nach Hitzebedarf entsprechend nachschüre. Da ist sogar bei schwacher Hitze köcheln möglich.
Bild 13: Der „Holzhacker-Topf“ ist fertig. Je nach Geschmack kann jetzt noch nachgewürzt werden. Wie man sieht, passt in diesen Feuertopf noch eine größere Menge an Kochgut. Da kann auch leicht für zwei Personen Essen zubereitet werden. Im Prinzip sollten bei den Gugelhupfformen ungefähr 1 cm bis zum Rand frei bleiben, damit beim Erhitzen und Quellen nichts überläuft.
Bild 14: Mahlzeit und guten Appetit ...
Noch eine Bemerkung zu Schluss: Ich schneide das Kochgut sehr klein (Würfelmaß maximal 0,5 cm). Das ist anhand der Bilder deutlich zu erkennen. Dadurch wird es beim Kochen und Dünsten schneller gar und ich spare mir Brennmaterial. Das sehe ich als eminent wichtig an, insbesondere dann, wenn ich den Spiritus mitschleppen muss. Im Vergleich zu Pichelsteiner oder Suppen mit normal geschnittenem Fleisch und Gemüse (Würfelmaß rund 2 cm), dessen Garzeiten in Kochbüchern von rund 45 Minuten bis zu 1 1/2 Stunden angegeben werden, benötige ich mit meinen Mikrostücken nur etwas 20 bis 30 Minuten. Dabei komme ich mühelos mit der Hälfte, ja vielleicht sogar mit einem Drittel an Spiritus aus und die Wartezeit auf das Essen wird ebenfalls erheblich verkürzt! Außerdem fördert diese einfache, aber, aus mehreren Blickwinkeln gesehen, sehr wirkungsvolle Maßnahme die Verdauung. |