HW-R-006 - Missbrauch - Aufarbeitung in der RKK - Teil 03

Treffen am 22.03.2010 - Der Auftritt des Bischofs von Regensburg

 

verfasst 2010 - eingestellt am 05.03.2013 - geändert am 05.03.2013

 

Liebe Leser, verehrte Christen und ein Hallo allen, die gegen den klerikalen Missbrauch kämpfen,

 

für mich wird es immer schwieriger, die Römisch-Katholische Kirche (RKK) und den ehemaligen Bischof von Regensburg gegenüber den Kirchenkritikern in meinem Bekanntenkreis zu verteidigen. Des Bischofs zusätzliche Attacke auf die Medien im März 2010 stößt nicht nur bei meinen Freunden auf Ablehnung, sondern auch bei mir selbst auf völliges Unverständnis.

 

Mich wundert, dass der Diözesanleiter, ein Gelehrter mit abgeschlossenem Studium, promoviert, habilitiert und als Universitätsprofessor mit dem abscheulichen Niveau des einstigen Internet-Hassportals „kreuz.net“ mit seinen idiotisch-geistlosen, heuchlerischen „Nazi-Vergleichen“ geradewegs auf diejenigen einschlägt, die den Mut aufgebracht haben, die jahrzehntelangen Missstände in der RKK aufzudecken und endlich anzuprangern. Das, was des Bischofs Aufgabe hätte sein müssen, den Augiasstallin seiner Diözese auszumisten, wurde von den eigenen Gläubigen aber auch von Außenstehenden angestoßen und ins Rollen gebracht. Vielleicht hat er nicht bedacht, dass er mit seinem Verhalten dabei auch viele Katholiken diffamiert! Katholiken, die nicht nur ihren Vereinsbeitrag an die RKK entrichten, von dem sie maximal nur läppische 2,5 Prozent über die Sozialausgaben der Kirche zurückbekommen, sondern darüber hinaus über die allgemeinen Steuern dieses Bischofs beträchtliches Gehalt bezahlen, das er vom Staat erhält. Dieses stolze Salär spiegelt die katholische Bescheidenheit wider, aber nicht die vorgegebene Genügsamkeit von Jesus Christus! Ja, meine Freunde klären mich langsam aber zuverlässig auf.

 

Mit diesen Nazi-Vergleichen möchte dieser „Hohe Herr“ die ihm verhassten Kirchenkritiker in die ideologische Nähe des Nationalsozialismus zerren und sie der Anwendung von Nazi-Methoden bezichtigen und parallel dazu die RKK als Opfer dieses Regimes den verfolgten Juden gleichstellen. Ein Unterfangen, das abscheulicher, widerwärtiger für denjenigen nicht sein kann, der sich mit der Geschichte des Christentums näher befasst hat. Dabei diskreditiert er genau die wenigen mutigen Aufrechten unter den Christen, die schweren Sexualverbrechen gegenüber den Schwächsten in unserer Gesellschaft, den Kindern, in den Reihen der elitären schwarzen Loge Gottes aufzudecken.

 

Dieser Bischof nahm 2007 die erschöpfenden Strapazen von rund 4.000 Kilometern nach Südamerika auf sich, die knapp 30 Kilometer nach Riekofen schienen für ihn aber zu beschwerlich zu sein, sicherlich nicht nur physisch. Heute (22.03.2010) ist er erneut nach El Salvador gereist, während es in seinem Bistum lichterloh brennt. So löscht man keinen Brand, im Gegenteil, so gießt man nur zusätzliches Öl in das Feuer, das seine Kritiker bereits angefacht haben. Auf diese Weise schadet der Bischof den wahren Verteidigern der RKK an der Basis mehr, als er uns nützt.

 

Selbst der deutsche Kurienkardinal, der bei der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Weiden in dieser Zeit eine Predigt gehalten hat, distanziert sich von des Bischofs kirchenschädlichen billigen Ablenkungsmanövern. Der Kardinal empfahl, nicht auf andere zu zeigen, sondern das eigene Haus in Ordnung zu bringen! Ich möchte noch ein altes deutsches Sprichwort hinzufügen: Deutest Du mit dem Zeigefinger auf andere, Unmensch bedenke, drei Deiner eigenen Finger verweisen dann auf Dich selbst!

 

Aus dieser unangenehmen Affäre kommt die RKK nur dann einigermaßen ungeschoren heraus, wenn sie allen Missbrauch umfassend und ehrlich aufdeckt, nicht nur die Verbrechen der eigentlichen Täter, sondern auch die Vergehen der Verantwortlichen in den Diözesen, die es immer wieder ermöglicht haben, dass sich Priester ein weiteres Mal und manchmal sogar noch öfter an ihren Schutzbefohlenen vergehen konnten. Je mehr diese vertuschen, ablenken, verharmlosen,Verantwortung abschieben, verallgemeinern und sich selbst als Opfer hinstellen, geraten diese Knechte Gottes in einen Abwärtsstrudel, der zusätzlich die gesamte RKK mitreißen kann.

 

Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass meine Kirche wahre Aufrichtigkeit und Menschlichkeit demonstrieren kann, indem sie die Schandtaten ihrer Dienstboten aufarbeitet - denn Gott ist für alle Menschen da und die Kleriker sind nur seine Handlanger!

 

Viele Grüße

Ihr HochWalt