| KE-10 - Der Kauf eines Bootswagens
verfasst 2012 - geändert am 05.01.2012
Ein Forumsmitglied der Outdoorseiten hat einen sehr kostengünstigen Bootswagen entdeckt und fragt, ob jemand dieses Wägelchen kennt oder darüber Auskunft geben kann.
Ich schrieb dazu meinen Kommentar:
Den von Dir vorgestellten Bootswagen kenne ich leider nicht. Ich benutze einen ähnlichen, ist aber eine uralte, einfachere Ausführung (siehe meinen Beitrag KE-03 - "Qualitätsanspruch an das Paddel-Equipment", Bild 4). Allerdings wird er nicht allzu oft eingesetzt, meist auf dem Weg von und zu den Fähren und auf einigen Passagen über Landengen. Er besitzt keine Stütze, aber mit etwas Überlegung, Technik und Übung wuchte ich auch meinen vollgeladenen Kajak auf den Bootwagen, ohne einen Ständer benutzen zu müssen, der die Auflagen in der Waagerechten hält.
Nach den Bildern zu urteilen, scheint Bootswagen aber für den Seekajak-Transport, auch vollbeladen, ohne weiteres geeignet zu sein, wenn man sich auf die zugesicherte Tragfähigkeit von 70 kg verlassen kann. Dann ist der Preis sicherlich ein Schnäppchen. Aber wie oben gesagt, ich kann über den Bootswagen kein definitives Urteil abgeben, nur an Hand der Bilder Vermutungen anstellen. Ein weiteres Forumsmitglied der Outdoorseiten bemängelte das hohe Gewicht des Bootswagens und dass er nur Gleitlager besäße, die nach seiner Meinung nur wenige Meter halten würden.
Dazu verfasste ich folgende Erwiderung:
Mein Bootswagen von Eckla besitzt auch nur Gleitlager und die haben bis jetzt gehalten. Die bereits zurückgelegte Gesamt-Strecke mit meist vollbeladenem Kajak dürfte in den 10 Jahren so an die 50 km herankommen, ohne dass an den Gleitlagern Schäden erkennbar sind. Dabei lagen die Teilstrecken zwischen 1 km (im Hafen von und zu den Fähren) und 8 km (Landenge in der Türkei auf der Gelibolu-Halbinsel). Allerdings habe ich zwischen den Stecksplinten an den Achsen (Radbefestigung) und den Radlagern Scheiben und Abstandshülsen aufgesteckt, weil das Spiel (rund 9 mm) viel zu groß war und sich dabei die Felgen an den Splinten abrieben. Noch einen Punkt habe ich akribisch beachtet: Ich habe den Bootswagen nie im Sand benutzt, nur auf befestigten Wegen und über größere Distanzen! Sand in Gleitlagern ist wie Schmirgelpapier. Am Sand-Strand habe ich den Kajak einfach an den Toggeln gezogen, über längere Strecken mit einer Seilschlaufe. Dadurch hat sich natürlich die Häufigkeit der Bootswagenbenutzung wesentlich verringert.
Problematisch erwaren da eher die Alurohre der Konstruktion. Bei vollbeladenem Kajak (geschätzt: zwischen 40 kg und gut über 60 kg) bogen sie sich schon merklich auseinander, so dass die Räder schräg standen und beim Rollen sich nach außen schoben und die Felgen an den Splinten scheuerten (siehe oben). Manchmal musste ich die Achsenstutzen mit einer Reepschnur abspannen, um ein Brechen oder Knicken zu verhindern. Der vom Fragesteller avisierte Bootswagen besitzt bereit seine Achsverstrebung. Also ist dieser Mangel bereits konstruktiv beseitigt.
Das Gewicht von 3,5 kg liegt in der Norm dieser Bootswagen (Eckla: 3,4 kg). Aber man muss ja das Wägelchen nicht tragen. Im Kajak spielt meines Erachtens das Gewicht eine untergeordnete Rolle. Da finde ich das Volumen problematischer.
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