KE-08 - Einbau einer Schottwand in einen Seekajak

 

 verfasst 2012 - geändert am 22.03.2012

 

Zwei Forumsmitglieder der Outdoorseiten diskutierten über den Einbau von Schottwänden in einen Seekajak. Dabei empfahl ein User Hartschaumplatten mit dem Handelsnamen „Styrodur“ oder einen speziell für Schottwände verwendeten „Minicell-Schaum“ zu verwenden. Er verwies auch auf ein anderes Forum, in dem gerade das selbe Problem besprochen wurde.

 

Dazu steuerte ich folgende Empfehlungen aus meinem Erfahrungsschatz bei:

Wenn man Schottwände einbauen will, halte ich die Vorgehensweise, wie sie im Seekajakforum (siehe hier) beschrieben ist, als die besten Lösungen. Bei einigen Vorschlägen bin ich über einen User, der in beiden Foren (Outdoorseiten und Seekajakforum) Mitglied ist, ebenfalls beteiligt, allerdings nur indirekt.

 

Insbesondere die Abnahme der Form von außen, mit einem Draht um den Querschnitt des Kajaks gespannt und gebogen, hat sich bewährt. Das habe ich in anderen Fällen so praktiziert, wenn ich von einer Kontur eine Schablone anfertigen musste (z.B.: Campingbus, Wohnung usw.). Man sollte aber schon einen Draht mit mindestens 1,5 mm, meines Erachtens noch besser 2 mm verwenden, damit er sich beim Abnehmen und beim Übertragen nicht so leicht verbiegt. Die Stöße des Drahtes nicht zusammendrehen, sondern einfach mit einer Dreikantfeile markieren. So lässt sich der Draht leichter vom Boot abnehmen, wenn Fittings, Luken usw. das Herunterziehen behindern. Beim Aufzeichnen braucht man nur mehr die Feilenmarkierungen in Deckung bringen und man hat das identische Abbild des Querschnitts, allerdings um die Stärke der Bootshaut größer.

 

Da Bug und Heck bei einem Kajak spitz zulaufen, ist es zweckmäßig, bei dickem, etwas steiferen Schottenmaterial, z.B. aus geschlossenzelligem Hartschaum (Styrodur) wie es ein User vorgesehen hat, die Trennwand auch in der Breite an die Bootsform leicht konisch anzugleichen, damit das Schott nahezu flächendeckend am Boot anliegt. Wenn man es dann von der Sitzluke aus in den Kajak einpresst, dürfte es so dicht werden, dass man eine Verklebung nicht einmal durchführen oder den Spalt zusätzlich mit Silikon auffüllen muss.

 

Läuft nun die Sitzluke voll Wasser, erhöht sich der Druck der Schottwand gegen die Bordwände des Bootes, weil der Hartschaum in Richtung der konischen Spitzen (Bug/Heck) gepresst wird und dichtet so zusätzlich ab.

 

Ich halte ein weiches Material (maximal Hartschaum) für eine Schottwand für sinnvoller als eine starre, z.B. eine in ein GFK-Boot fest einlaminierte Schottwand, weil sie mit dem Boden mitgeht, wenn man einmal über einen Stein, Felsen ... fährt. (Das kommt bei mir häufiger vor, als mir eigentlich lieb ist!)

 

Bei einer starren Schottwand tritt an diesen Stellen oft Undichtigkeiten auf und bei ultraleichten Edelrennern kann es sogar zu Leckagen am Boot selbst kommen, weil der Boden an der starren Verbindung zwischen Schottwand und Kajakboden am Hindernis (Stein/Felsen) kaum mehr nachgeben kann, dann dort hängen bleibt und das dünne Laminat aufreißt. Aber solche Nobelkajaks sind ja nicht gedacht für Wildwasser, für Extremexpeditionen oder für einsame Solo-Seekajak-Langtouren in Gegenden mit verblocktem Untergrund oder messerscharfen Felsen unmittelbar unter der Wasseroberfläche, die ich an der Adria (Dalmatien) so häufig vorfinde, sondern als Rennmaschinen für den wettkampfmäßigen Einsatz auf einer speziell dafür gebauten Anlage wie die Olympia-Regatta-Strecke in Oberschleißheim bei München.

 

In den Outdoorseiten habe ich mir den folgenden Kommentar verkniffen, um ein Streitgespräch zu vermeiden. Bei meiner Homepage kann ich diese Meinung ohne weiteres vertreten: ... oder (Ironie an) für Nobelkanuten, die das Besondere lieben und den Karbon-Look auch an den Uferpromenaden, dann aber garantiert ohne Outdoor-Ausrüstung, gerne herzeigen wollen. Mit Urlaubs-Gepäck würden die paar Kilogramm weniger des Ultralight-Bootes beim Herausheben an der Promenade wohl kaum ins Gewicht fallen und als solches nicht mehr erkennbar sein (Ironie aus). Hier sollte ich sicherheitshalber einen zwinkernden Smiley setzen. Trotz alledem, schön sehen diese Seekajaks schon aus, insbesondere mit englischem Design!