| KW-03 - Beaufort-Skala, einmal nicht in Tabellenform
verfasst 2010 - geändert am 07.01.2011
Jeder kennt sie, die Beaufort-Skala, jeder glaubt, sie zu verstehen und jeder meint, sie anwenden zu können. - Jeder?
Wenn der Seewetterdienst z.B. folgende gesprochene Meldung herausgibt: „Tyrrhenisches Meer, Südwest fünf bis sechs“, weiß dann auch wirklich „jeder“, was damit „genau“ gemeint ist? - Na, klar,weiß das jeder, dass das ein Wind ist, der irgendwo bei Korsika aus der Richtung Südwest kommt und mit einer Kraft von 5 - 6 ...! - Von 5 - 6 ... was? - Von 5 - 6 Beaufort, das ist doch Allgemeinbildung, Du Dödel! - Und was sind 5 - 6 Beaufort? - Jetzt hör aber auf, das ist die Windstärke, gemessen in ... in ... ... - Na, in was, nun? - In Beaufort ... ! … ? .. ?? . ???
Auflösung des Rätsels: Mit den mageren Worten „Tyrrhenisches Meer, Südwest fünf bis sechs“: Im Tyrrhenischen Meer herrscht ein Wind mit einer Stärkevon 5 - 6 Beaufort. Der Wind bläst aus Südwesten mit einer Geschwindigkeit von 16 - 28 Knoten, das sind rund 8 - 14 m/s oder grob 30 - 50 km/h. Mit einer Wellenhöhe von 1,5 m bis 2,3 m muss gerechnet werden. Dabei entstehen größere Wellen mit bereits brechenden Köpfen. Das heißt, die See beginnt zu brechen. Überall sind größere weiße Schaumflächen anzutreffen und etwas Gischt beginnt zu spritzen. Ungeübten Seekajakfahrern wird empfohlen, unbedingt das Land aufzusuchen! Bei Regen sollten nur Leute mit kräftigen Armen einen sehr stabilen Regenschirm aufspannen! DasTragen von Hüten und Kopftüchern ist wegen des drohenden Schwunds zu vermeiden! - Welcher Laie hätte gedacht, dass da so viele Informationen in diesen schlichten 6 Worten stecken.
Jetzt mal Spaß bei Seite! Hätten Sie es auf Anhieb gewusst? Windstärke, was ist damit gemeint? Ist es nun die Windkraft, der Winddruck, die Arbeit des Windes, die gefühlte Stärke des Windes? - Nein, es ist die Windgeschwindigkeit! In der Nautik, Luftfahrt und der Meteorologie ist mit Windstärke = Windgeschwindigkeit immer ein ganzzahliger Wert der Beaufortskala gemeint, eben wie im Beispiel 5 oder 6 oder 5 - 6, niemals 5,5.
In fachlichen Texten wie Wettervorhersagen oder Logbüchern wird die Verwendung der Beaufortskala nicht erwähnt, sondern vorausgesetzt, dass die Nennung der Windstärke ohne Einheit erfolgt: z.B.: SW 5 - 6 als Südwestwind der Beaufortskalen-Windstärke fünf bis sechs. Die Windgeschwindigkeit wird traditionell in Knoten angegeben, wobei sich in modernen meteorologischen Facharbeiten langsam „m/s“ durchsetzt und in allgemeinen Veröffentlichungen, wie Fernsehwettervorhersagen, zumeist „km/h“ verwendet wird.
Nachstehend zeige ich die Beaufort-Skala, so wie sie in Wikipedia angegeben ist, allerdings nicht in Einzeltabellen, sondern alle zusammengefasst in dem etwas unhandlicheren Textformat. Grund dafür ist die leichter Versendung über das Internet und das Ausdrucken, wenn man sie in Papierform im Kajak mitnehmen will. Da gibt es keine Formatierungsprobleme zwischen den einzelnen Programmen untereinander und zwischen Programmen und Druckern.
Außerdem ist sie einfacher zu ergänzen und abzuändern, ohne groß die Tabellenformatierung anpassen zu müssen.
Anwendung der Beaufort-Skala:
Mit den beiden Zeilen: Beschreibung Land und Beschreibung Meer (An der Küste, die wir überwiegend bereisen, können ja beide Beschreibungen zur Klassifizierung herangezogen werden.) ist es bestimmt möglich, eine Wellenformation richtig in die Beaufort-Skala einzuordnen. Somit weiß man dann mit welcher Geschwindigkeit = Stärke der Wind weht. Wenn man z.B.: auf den Wellenkämmen die ersten weißen Schaumkronen bemerkt und/oder an Land beobachtet, dass der Wind eine Warnflagge an einem Badestrand streckt, weiß man, dass der Wind mit 3 Bft bläst. Aus der Tabelle entnimmt man dann die dazugehörende Windgeschwindigkeit: 7 - <11 kn, 3,4 - <5,5 m/s oder 12 - 19 km/h und auch die Wellenhöhe: 0,5 m - 0,75 m (auf hoher See oder z.B. Atlantikküste) und z.B.: im Mittelmeer von 0,7 m.
Im umgekehrten Fall, wenn der Wetterdienst 5 - 6 Bft durchsagt, weiß man aus der Tabelle, mit welchen Wellenformaten man es tun bekommt und dass im Mittelmeer mit einer Wellenhöhe von 1,5 m - 2,3 m, im Ozean (Atlantik) mit 1,2 m – 3,5 m zu rechen ist. Dasselbe kann man aus den Angaben im Fernsehen ermitteln, wenn dort gesagt wird: Es ist mit Wind von 45 km/h zu rechnen. Anmerkungen: In der ersten Zeile ist der ganzzahlige Wert in Beaufort (bft) angegebenen.
sehen glasig aus, brechen nicht]
3 bft rauschen) bildung, Kämme beginnen zu brechen, Schaum glasig] Papier) Schaumköpfe = Bäckermützen); [kleine Wellen werden länger, weiße Schaumköpfe ziemlich verbreitet] bäume beginnen hin und her zu schwanken, Schaumkämme auf Binnenseen.) Schaumkämme - Nur bei einwandfreier gleichmäßiger Wetterlage noch ausfahren!); [mäßige Wellen, die ausgeprägte längere Form annehmen, überall weiße Schaumköpfe] dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen in Telefonleitungen; (Wind pfeift, bewegt starke Äste, Regenschirm schwierig zu benutzen) größere Wellen mit brechenden Köpfen, überall weiße Schaumflecken; (Bildung größerer Wellenberge beginnt, Schaumkämme nehmen größere Flächen ein, See beginnt zu brechen - Unbedingt Land aufsuchen!); [lange Wellen beginnen sich zu bilden, Kämme brechen und hinterlassen größere weiße Schaumflächen, etwas Gischt] mung beim Gehen gegen den Wind) (See türmt sich, weißer Schaum verweht); [Schwell türmt sich auf, dabei entsteht weißer Schaum] Gehen erhebliche Behinderung; (bricht Zweige von Bäumen, erschwert stark das Gehen) Wellenberge und Kämme nimmt zu, die See „rollt“); [mäßig hohe Wellenberge mit langen Kämmen, viel Gischt - Mit Windstärke 8 ist eine sinnvolle Obergrenze für die meisten Paddler auf offener See erreicht. Da es zwei Tage dauert, bis die Wellen ihre maximale Höhe erreichen, können die Bedingungen in Windstärke 8 sehr stark variieren.]
9 bft Gartenmöbel werden umgeworfen und verweht, beim Gehen erhebliche Behinderung; (Schäden an Häusern) Wellenberge, dichte Schaumstreifen in Windrichtung] an Häusern; selten im Landesinneren; (im Binnenland selten, entwurzelt Bäume, verursacht bedeutende Schäden an Häusern) (hohe Wellenberge mit langen, sich überstürzenden Kämmen. „Das Meer schäumt“); [-] gedeckt, Autos werden aus der Spur geworfen, dicke Mauern werden beschädigt, Gehen ist unmöglich; sehr selten im Landesinneren; (schwere Sturmschäden, im Binnenlande selten) hoch, dass Schiffe in den Wellentälern nicht sichtbar sind, Kanten der Wellenkämme werden zu weiten Gischtfahnen verweht.Getöse.); [-] hoch, dass Schiffe in den Wellentälern nicht sichtbar sind, Kanten der Wellenkämme werden zu weiten Gischtfahnen verweht. Getöse.); [-] |