| Über mich
verfasst 2011 - geändert am 02.12.2011
Mein Alter ist heute, Ende anno 2011, gefühlt: 49 Jahre - allerdings das schon seit 14 Jahren. Gemeldet bin ich in der bayerischen Metropole München, aber mich zieht es immer wieder zurück an meinen Geburtsort, in das Hügelland der schönen Holledau, in die Wälder, Hopfengärten, Wiesen und Felder.
Bild 1: Herbstliche Abendstimmung in meiner Heimat, der Holledau
Auf das Leben „draußen“ war ich im Internat in Tegernsee gestoßen, in das ich mit 11 Jahren eingetreten war. Dort mussten wir am Wochenende zur Freizeitbeschäftigung immer auf den Bergen herumsteigen. Richtig: Wir mussten! Zwei Jahre später gingen wir dann schon in kleinen Gruppen freiwillig selber in die Berge und übernachteten in Berghütten, weil wir daran Spaß gefunden hatten.
Zum Kajakfahren kam ich durch Zufall: Einer der Internatsschüler hatte einmal ein Klepper-Faltboot mitgebracht und es stolz hergezeigt. Natürlich wollten es alle einmal ausprobieren. Einer von uns kippte dabei um und fiel in den See. Wir alle sprangen in das Wasser um ihn zu retten - nicht unseren Mitschüler, der konnte ja schwimmen, sondern um den Kajak zu bergen, der leichtsinnigerweise mit allerlei Ausrüstung vollgepackt war. Bei dieser „Trockenlegeaktion“ schaute ich mir alles genau an und verliebte mich spontan in diese Art von Wasserfahrzeugen.
Mit 15 Jahren war ich dann stolzer Besitzer eines eigenen Klepper Wanderbootes aus damals modernem glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen. Das war die zweite Generation der GFK-Kajaks überhaupt. Der „Bummler“, so nannte Klepper dieses Wanderboot, hängt noch heute in meiner Garage.
Zu dem Wandereiner gesellte sich im Laufe der Jahre ein Kanadier, ein Wildwasserboot und 2003 ein im Eigenbau mit Fußlenzpumpe, Steueranlage und Kompass zum Seekajak aufgerüstetes HTP-Tourenboot. Alle diese Boote sind noch in meinem Besitz und in meinem Bootshaus, der zweckentfremdeten Autogarage, eingelagert.
Mit diesem Prijon „Kodiak“, der im Jahre 2011 selbst schon 11.600 km (Meer und Donau) auf dem Buckel hat, habe ich im selben Jahr die 11.000 km-Marke allein auf dem Meer geknackt, genauer in der Ägäis und in der Adria. Mein erster Seekajak, ein GFK-Boot, war nach rund 1.900 km Adria wegen eines Materialfehlers nicht mehr zu gebrauchen. In meinem Alter ist man mit dem Kajak lieber in den wärmeren Gefilden unterwegs. Als leidenschaftlicher Solofahrer spare ich mir im Süden auch ein paar voluminöse Ausrüstungsgegenstände.
Bild 2: Seekajak-Tour 2011: in einer Bucht auf der Insel Dugi Otok in Dalmatien
Mit einem Moped, genauer mit einem Chopper, einem „125er“ und 15 PS, durchstreifte ich von 1997 bis 2005 ganz West-Europa. Weil ich 1966 den Führerschein gemacht hatte, wurde mir beim Umschreiben von dem alten grauen Lappen auf die „Scheckkarte“ die Motorradlizenz A1 erteilt und ich darf Leichtkrafträder fahren. Rund 170.000 km brachte ich auf die Kilometerzähler von 3 Mopeds, alle die gleichen Modelle, damit die Ersatzteilversorgung gesichert war. Heute benutze ich das Moped nur mehr in den heimatlichen Gefilden.
Bild 3: Moped-Trip 2001: kurze Rast hoch auf einem Gipfel in der Serra da Estrela in Portugal
Ab 2006 setzte ich meine motorisierten Reisen allerdings mit einem „Motor-Home“ fort, einen selbst umgebauten Fiat Seicento, mehr ein Einmannzelt auf 4 Rädern. Aber dieser „Schlaglochspion“ reicht mir und ich gelange überall dorthin, wo ich auch hin will. Es ist ein richtiges Nomadenleben, wenigstens für ein paar Monate im Jahr.
Bild 4: Camper-Reise 2009: am Eismeer (Barentssee), Sletnes Fyr bei Gamvik in Nord-Norwegen
Seit ich aus dem Berufsleben ausgeschieden bin, vollziehe ich mit dem Kajak die Fahrten des Odysseus nach und die der Argonauten und ich erkunde, früher mit dem Moped, heute mit dem Camper nicht nur die Spuren der Wikinger, Germanen und der skandinavischen Urbevölkerung, sondern auch den Süden Europas, vom Balkan bis hinüber zur Iberischen Halbinsel. So verwirkliche ich jetzt in meinen „reifen“ Jahren die meisten meiner Jugendträume, die ich als Jugendlicher in Tegernsee während den „Stillbeschäftigungen“ im Internat mit dem Finger auf den Land- und Gebietskarten des Schulatlasses geplant habe.
Das hält nicht nur körperlich fit, sondern fördert auch den Geist, der auf keinen Fall zur Ruhe kommen darf. Auf den Gebieten des Survivals und des Lebens in der Natur, die ich seit Mitte der 1960er Jahre, noch vor dem Outoor-Boom, für mich begonnen habe zu entwickeln und zu verwirklichen, habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht und mir mit „learning by doing“ die Grundlagen und einen erweiterten Kenntnisstand erarbeitet, allerdings weit ab von den Ausrüstungs-Fetischisten der heutigen Zeit, nach dem Motto: “Warum soll ich mir einen teuren Feuerstahl kaufen, wenn ich genauso wesentlich billigere Zündhölzer mitnehmen kann."
Vielleicht kann ich hier meine speziellen Erfahrungen dazu einbringen.
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