| BB-01 - Kleine Einführung in den Selbstschutz eines Soloreisenden
verfasst 2012 - geändert am 30.05.2012
Muss man sich eigentlich noch groß fragen und sich wirklich darüber Gedanken machen, was einen Soloreisenden mit Selbstverteidigung in Verbindung bringen kann? Ich glaube nicht! Wenn man alleine unterwegs ist, hat man einfach das Bedürfnis, sich im Ernstfall verteidigen zu können. Im Allgemeinen ist es gleichgültig, sich mit oder ohne Waffe zur Wehr zu setzen. Allerdings muss ich zugestehen und ich bin darüber sehr froh, dass ich meine Kampfkünste noch nie außerhalb des Dojo habe einsetzen müssen.
Die Ursache dafür sind meines Erachtens auch die vielen intensiven Gespräche wärend des Trainings über Prevention und wie man einen Konflikt überhaupt vermeiden kann. Das gilt insbesondere in der jüngeren Zeit in der ich mich bei unserer Selbstverteidigungsgruppe „Bado“ stärker engagiere. Die psychologische Schulung ist dabei ebenso elementar, wie das Erlernen der eigentlichen körperlichen Abwehrtechniken. Über das Basiswissen wurde ich während meiner Ausbildung in den einzelnen Kampfsportarten hinreichend informiert. Allerdings musste ich mich zusätzlich zu den Grundlagen selbst weiterbilden und habe deshalb vieles über Preventionsmaßnahmen gelernt.
Erst beim längeren Nachdenken wird man erkennen, dass das Tragen einer Waffe in der Öffentlichkeit als nicht sehr ratsam erscheint. Das gilt nicht nur im eigenen Land, in der Bundesrepublik Deutschland, sondern in fast allen europäischen Ländern, insbesondere aber in Staaten die extrem verschärfte Waffengesetze erlassen haben. Warum sollte man sich dann der Gefahr aussetzen, alleine schon wegen des Besitzes einer Waffe, eingesperrt und zur Unperson erklärt zu werden.
Es gibt daher nichts Vernünftigeres, als sich für die quasi waffenlose Selbstverteidigung zu entscheiden. Das habe ich vor rund 45 Jahren getan, als ich mit Judo angefangen habe. Später, als meine Tochter größer geworden ist, haben wir zusammen Ju Jutsu trainiert und im gesetzten Alter bin ich dann wieder beim legendären Judo gelandet und zusätzlich beim Bado, das für mich die sinnvollste Alternative einer Verteidigungsart darstellt, weil sie neben der „leeren Hand“ auch einfache Gegenstände wie Stöcke, Steine bis hin zu Gebrauchsmessern in ihre Strategie mit einbezieht.
In den einzelnen früheren Disziplinen war ich nie sehr ehrgeizig und habe auch keinen hohen Schüler- oder gar Meistergrad erreicht, wenn ich auch die Techniken bis zu den „Schwarzen Gürteln“ immer noch recht gut beherrsche. Einzig im Bado engagiere ich mich intensiver, weil ich darin ein sinnvolles Konzept sehe, meinen Drang nach Sicherheit zu erfüllen.
Da ich grundsätzlich versuche, bei einer Tätigkeit zugleich einen weiteren Vorteil zu erzielen, ist für mich Bado nicht nur Selbstverteidigung, sondern auch ein Fitnesstrainung, um erfolgreich über den Winter zu kommen, ohne allzu viel Speck anzusetzen.
Nachfolgend werde ich unser Bado anhand von Artikeln vorstellen, die ich für unsere Vereinszeitung geschrieben habe. Die einzelnen Techniken erkläre ich anschließend Zug um Zug und versuche auch mit entsprechenden Bildmaterial die Anwendungen zu dokumentieren.
So wie unser Bado sich ständig verändert, ergänzt sich auch dieses Kapitel über die Selbstverteidigung immer weiter.
Eine weitere kleine Selbstverteidigungsgruppe in unserem Verein nennt sich MMA = Mixed Martial Arts zu deutsch: gemischte Kampfkünste, die sich mehr einer ganz speziellen Nahkampftechnik verschrieben hat, die aber nur in sehr bestimmten Fällen angewendet werden kann. Ich habe diese Gruppe deshalb erwähnt, weil sie, ebenso wie Bado, zur Selbstverteidigung in der Judoabteilung unseres Sportvereins gehört. Es werden aber Techniken geschult, die nur für einen sehr speziellen Anwendungsbereich geeignet sind. Deshalb werde ich nicht näher darauf eingehen. |